Kurz vor Jahresende 2015 ist eine weitere Schweizer Privatbank zu einer happigen Busse im US-Streuerstreit verknurrt worden.

Wenige Stunden vor dem Jahresausklang 2015 meldete Lombard Odier am vergangenen Donnerstag eine Einigung mit dem amerikanischen Justizdepartement (Department of Justice, DoJ).

Demnach muss die Kategorie-2-Bank den US-Behörden 99,8 Millionen Dollar bezahlen, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Diese Summe zählt zu den höheren Beträgen, die Schweizer Finanzinstitute bislang bezahlen mussten.

Am bisher höchst kam die Tessiner Bank BSI zur Kasse. Ihre Ablasszahlung belief sich auf 211 Millionen Dollar.

Mehr als 1'000 Konten mit US-Bezug

Ebenfalls zur Erinnerung: Vor wenigen Tagen meldete die Julius-Bär-Gruppe (allerdings eine Kategorie-1-Bank), ihre Rückstellungen für die erwartete Busse auf nunmehr knapp 550 Millionen Dollar zu erhöhen. Eine spruchreife Einigung steht allerdings noch aus.

Wie den neusten Angaben des DoJ zu entnehmen ist, unterhielt Lombard Odier ab dem Stichtag vom 1. August 2008  bis Ende 2014 insgesamt 1'121 Konten mit US-Bezug, auf denen Vermögenswerte von insgesamt 4,45 Milliarden Dollar lagen, darunter befanden sich auch deklarierte Depots. 

Unabhängigkeit gewährleistet

Lombard Odier legte am Donnerstag zusätzlich Wert darauf, dass die 99,8 Millionen Dollar durch Rückstellungen bereits gänzlich gedeckt seien und die Eigenmittel-Ausstattung der Bank in keiner Weise beeinträchtigt werde. Die langfristige Geschäftsentwicklung wie auch die Unabhängigkeit des Hauses seien in jeder Hinsicht auch künftig gewährleistet.

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