Im Investmentbanking empfand der Ex-UBS-Mann nur noch Frust. Er lancierte eine Karriere als Rockstar – und gibt nun sein Finanz-Comeback mit einem exklusiven Krypto-Fonds.

Mit grossen Erwartungen stieg Stephen Ridley als Analyst ins Investmentbanking der UBS ein. Seine Motivation damals: So viel Geld wie möglich scheffeln, um «jemand zu sein». Das war im Jahr 2012.

Doch es kam anders. Nach nur 16 Monaten bei der UBS in London warf er desillusioniert das Handtuch. In einem Beitrag auf dem Blog «Wall Street Oasis» schrieb er damals seinen Frust nieder.

Demnach sind Investmentbanker «traurige Leute aus der Mittelschicht mit einem langweiligen Lebenswandel und unerfreulichen Zukunftsaussichten. Ein Haufen Nerds, gefangen in einem Käfig aus Geld, Träumen und Gier, den sie nie verlassen. Es muss mehr im Leben geben als das.»

Ausbruch aus dem goldenen Käfig

Und Ridley wollte mehr. «Ich möchte leben, in die Welt hinausgehen und unglaubliche Geschichten erleben. Ich möchte mit vielen Lachfalten im Gesicht sterben», erklärte er kürzlich gegenüber der «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig).

Ridley brach aus dem Käfig aus und startete eine Karriere als Rockstar. Er, der sich selber «The Talented Mr. Ridley» nennt, landete sogar ein paar Hits (siehe Video).

Phänomenale Renditen für Gleichgesinnte

Doch er kappte nicht alle Drähte in die Finanzwelt. Neben der Musik blieb er Trader. Und er begann, sich für Kryptowährungen zu interessieren, als die ersten Finanzprofis Hedgefonds aufsetzten, die in solche Digitalwährungen investieren. Da roch auch Ridley wieder Lunte.

Jetzt hat er seinen eigenen Krypto-Fonds namens «Pablo». Sein Vorhaben: Phänomenale Renditen für Gleichgesinnte und Freunde erwirtschaften und dabei gleichzeitig exakt das Leben führen, das er sich wünscht.

Der Start ist ihm laut eigenen Angaben gelungen. Vergangenen Monat erzielte er eine Rendite von 94 Prozent, derweil der Markt über 50 Prozent einbrach. «Das schaffte ich, während ich in den Alpen am Skifahren war», erklärte er gegenüber «Financial News».

Unglückliche Banker

Allerdings lässt Ridley nicht jeden Investor in seinen von der britischen Finanzaufsicht FCA nicht regulierten Fonds. Zutritt gibt es nur auf Einladung und nachdem man ein Aufnahmeverfahren überstanden hat. Dazu zählt auch ein Face-to-Face-Meeting mit Ridley. «Dann sehen wir, ob es für beide Seiten passt», sagt 

In seiner Tätigkeit als Musiker und Krypto-Fondsmanager findet der Lebemann offenbar Inspiration für sein Leben und Glück – etwas, das ihm in seiner kurzen Karriere als Investmentbanker versagt gewesen war. «Ich habe ungefähr 200 Banker kennengelernt und keiner davon war glücklich», so Ridley.

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