CS-Tochter: Kritischer Blick auf Aargauer Immobilienmarkt

Die zur Credit Suisse gehörende Neue Aargauer Bank hat im Berichtsjahr 2017 die Neugelder mehr als verdoppeln können. Dafür ist es im Kerngeschäft der Bank zu Einbussen gekommen. 

Im abgelaufenen Geschäftsjahr flossen der Neuen Aargauer Bank (NAB) Netto-Neugelder im Umfang von gut 600 Millionen Franken zu. Dies ist ein Anstieg von rund 324 Millionen Franken, wie die NAB am Dienstag mitteilte.

Die Herkunft der Gelder von Privat- und Private-Banking- sowie Firmenkunden sei breit abgestützt und ohne grosse Einzelpositionen, so die Mitteilung. Insgesamt betreut die Tochtergesellschaft der Credit Suisse Kundenvermögen in der Höhe von 18,4 Milliarden Franken, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 1,2 Milliarden Franken entspricht.

Vor diesem Hintergrund sind die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 3,5 Prozent auf 68,4 Millionen Franken angewachsen. Im Handelsgeschäft erwirtschaftete die NAB Einnahmen von gut 26 Millionen Franken (+14,9 Prozent).

Steigender Leerbestand

Im Kerngeschäft der Regionalbank, dem Zinsengeschäft, nahmen die Hypothekarforderungen insgesamt leicht auf 18,7 Milliarden Franken ab. In der Folge gingen auch die Erträge zurück, und zwar um 1,2 Prozent auf 229.5 Millionen Franken.

Die NAB begründet die Entwicklung mit dem Negativzinsumfeld und damit, dass sie bei ausserkantonalen Renditeobjekten mit tiefen Margen und fehlender nachhaltiger Kundenbeziehung zurückhaltend in der Kreditvergabe agiere. «Die NAB beurteilt den Aargauer Immobilienmarkt weiterhin verhalten kritisch: Der Leerbestand von Mietwohnungen nimmt zu bei gleichbleibend hoher Bautätigkeit. Deshalb verfolgt die NAB bei Mietobjekten eine selektive und risikobewusste Kreditpolitik», erklärte CEO Roland Herrmann.

Trotz den Herausforderungen ist der Geschäftserfolg 2017 um 3 Prozent auf 146,3 Millionen Franken angewachsen. Gleichwohl sank der Reingewinn gegenüber Vorjahr um 6,6 Prozent auf 119,8 Millionen Franken. Die NAB begründet den Rückgang mit einem Sondereffekt 2016, wonach der Gewinn durch den Verkauf von Liegenschaften begünstigt wurde.

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