Die Bank der Notenbanken schiesst sich immer mehr auf die digitalen Devisen ein. Ein neuer Vorstoss der BIZ könnte der aufstrebenden Kryptobranche nun ein riesiges Hindernis in den Weg legen.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und die Krypto-Aficionados sind drauf und dran, die besten Feinde zu werden. So wird die Bank der Notenbanken in Basel nicht müde, vor Kryptowährungen zu warnen: Gegenüber finews.ch erklärte etwa BIZ-Chefökonom Hyun Song Shin kürzlich, mit digitalen Devisen wie Bitcoin machten nur einige wenige ein grosses Geschäft. Dieser Tage hat sein Chef Agustìn Carstens der Kryptobranche befohlen: «Hört auf, Geld zu drucken.»

Das löste bei den Adressaten einen wilden Sturm der Entrüstung aus, der sich teils auf den Social-Media-Kanälen (siehe unten) entladen hat, wie etwa das Branchenportal «Coindesk» berichtete. Dass die BIZ die Notenbanken kontrolliert, die aus Sicht der Krypto-Fans nichts anderes tun, als (Papier)-Geld zu drucken, sorgte dabei für besonders giftige Spitzen. «Das spricht ein Monopolist, welcher der Konkurrenz befiehlt, das Geschäft zu schliessen», enervierte sich ein Kommentator auf dem Kurznachrichten-Dienst Twitter.

Indes, die BIZ belässt es bei der Zähmung der aufstrebenden Kryptobranche nicht mehr bei Studien, Kommentaren und Reden. Via ihren Baseler Ausschuss für Bankenregulierung ist sie offenbar daran, den digitalen Devisen ein riesiges Hindernis in den Weg zu legen.

Bitcoin & Co mit Eigenkapital hinterlegen

So berichtete die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig), die BIZ untersuche, wie stark die der Basel-Regulierung unterstehenden Banken bereits ins Geschäft mit Kryptoanlagen involviert sind. Im Report, der vom mächtigen Financial Stability Board (FSB) portiert wurde, stellen die BIZ-Experten in Aussicht, den «angemessenen Umgang mit Krypto-Anlagen» zu formalisieren. Mit anderen Worten: Wie andere Aktiven auch müssten Bitcoin & Co von den Banken dereinst mit Eigenkapital hinterlegt werden.

In Zeiten, in denen die Banken mühsam die Anforderungen der Basel-III-Vorschriften finalisieren und teures Eigenkapital aufbauen, könnte dies den Geldhäusern den Geschmack am Kryptobusiness gänzlich verderben. Ohne die Banken mit ihren Kundenbeziehungen und der Kontrolle über Firmenkonti und Zahlungsverkehr stehen den Kryptostartups schwere Zeiten bevor, wie sich auch in der Schweiz bereits zeigte.

Aus dem Zuger Crypto Valley nach Basel?

Sinnigerweise heissen die pragmatischeren Köpfe in der Kryptozunft eine bessere Regulierung digitaler Anlagen durchaus willkommen. So arbeitet die Branche etwa im Zuger «Crypto Valley» eifrig daran, mit den zuständigen Behörden Rahmenbedingungen zu gestalten. Dabei werden gerade die Kontakte zur Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) in Bern durchaus gepflegt.

Nun fragt sich, ob die Zuger Branchenvertreter bald auch nach Basel pilgern müssen.

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