Die Genfer Privatbank Pictet hat im ersten Halbjahr den Gewinn deutlich gesteigert. Während das Institut dies auf die stärkeren Kundenaktivitäten zurückführt, hielt sich das Neugeldwachstum in Grenzen.

Pictet legte am Mittwoch ein starkes Zahlenset vor. Der Gesamtertrag belief sich zu Ende des ersten Halbjahres 2018 auf 1,35 Milliarden Franken, der Geschäftserfolg auf 418 Millionen Franken und der Reingewinn auf 321,3 Millionen Franken, wie einer Mitteilung zu entnehmen war.

Das 213 Jahre alte Institut legte damit durchs Band hindurch zu. Die Erfolgszahlen liegen um 14 respektive um 31 Prozent höher als im Vorjahr. Der Gewinn wuchs um 30 Prozent.

Kunden suchten mehr Beratung

Die ihre Geschäftsentwicklung in der Regel nur spärlich kommentierende Privatbank machte auch dieses Halbjahr keine Ausnahme. Immerhin zitierte die Mitteilung Nicolas Pictet. Alle Geschäftsbereiche hätten einen erfreulichen Beitrag zum Ertrags- und Gewinnwachstum geleistet, sagte der Senior-Teilhaber der Bank.

«Die Ergebnisse spiegeln sowohl die Akquisition von Neukunden als auch das starke Interesse der Kunden an spezifischen Aktien- und Absolute-Return-Strategien sowie eine stärkere Inanspruchnahme unseres Beratungsangebots wider.»

Digitale Infrastruktur weiterentwickelt

Über die Entwicklung des Geschäftsaufwandes machte Pictet keine Angaben. Die Bank habe weiter in Mitarbeiter investiert sowie die digitale Infrastruktur weiter entwickelt, hiess es bloss. Pictet scheint es angesichts der starken Gewinnsteigerung demnach zu gelingen, ein höheres Kundenvolumen gewinnbringend umzusetzen und Skaleneffekte zu erzielen.

Auch der kleinere Genfer Konkurrent Lombard Odier hatte im ersten Halbjahr einen kräftigen Gewinnanstieg ausgewiesen. Die Privatbank erklärte dies ebenfalls mit den höheren Kundenvolumen.

Negative Markteffekte durch Neugeld kompensiert

Wie bei Lombard Odier hielt sich bei Pictet allerdings das Wachstum bei den Kundengeldern in Grenzen. Die verwalteten Vermögen bei Pictet stiegen im ersten Halbjahr um 3 auf 509 Milliarden Franken. Dabei hätten die leicht negativen Markt- und Währungseffekte durch Neugeldzuflüsse mehr als ausgeglichen werden können, hiess es.

Just mit Blick auf das Wachstum hat Pictet Boris Collardi eingestellt, der als einstiger CEO die Bank Julius Bär stark vergrössert hat. Collardi startete bei den Genfern allerdings erst vergangenen Juni. Ein «Collardi-Effekt» lässt sich deshalb beim Neugeld noch nicht ausmachen.

Pictet weist eine anhaltend starke Kernkapitalquote aus, die im Laufe des ersten Halbjahres auf 21,8 Prozent gestiegen ist. Das Kernkapital beläuft sich auf 2,6 Milliarden Franken.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
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  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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