Vontobel erweist sich erneut als innovative Digitalisiererin und stösst in ein gesellschaftspolitisch hoch relevantes Gebiet vor. Die Bank digitalisiert nun auch Vorsorgelösungen.

Vontobel bezeichnet sich gerne als eine der führenden Schweizer Banken im Plattformgeschäft – und das Tempo, mit welchem das Zürcher Institut Bank- und Finanzgeschäfte digitalisiert und auf Plattformen überführt, gibt ihm recht.

Vontobel ist noch kaum mit Cosmofunding, einer Peer-to-Peer-Plattform für Kreditfinanzierungen, live gegangen, lanciert die Privatbank bereits die nächste Plattform, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist. Mit der Pension Investments Plattform stösst Vontobel nun in ein in den letzten Jahren immer drängenderes Thema vor: Vorsorge.

Baut auf Deritrade auf

Die nun vorgestellte Plattform soll nichts weniger als den Schweizer Markt für Vorsorgelösungen digitalisieren. Entwickelt hat die Idee unter anderem Florian Salzgeber (Bild unten), Leiter Pension Investments, der sich dabei auf die bereits vorhandene Erfahrung und Expertise von Investmentbankchef Roger Studer stützen konnte, der das Plattformgeschäft von Vontobel in den vergangenen Jahren vorangetrieben hat.

Florian Salzgeber

Pension Investments wird denn auch in die Umgebung von Deritrade integriert, der bereits gut etablierten Plattform für strukturierte Produkte. Vontobel zielt damit auf die direkte Verbindung von Vorsorge und Anlageprodukten und lanciert auch gleich drei Versicherungsprodukte, welche strukturierte Produkte aus dem eigenen Haus enthalten.

Tiefere Kosten, höhere Rendite

Vontobel verfolgt auch hier das Konzept der offenen Plattform: In einem ersten Schritt sollen Berater von über 60 Banken und von 500 unabhängigen Vermögensverwaltern ihren Kunden Vorsorgelösungen und Bankdienstleistungen aus einer Hand anbieten können.

Einer der angestrebten Effekte ist eine deutliche Kostensenkung, was sich wiederum positiv auf die Performance in der Vorsorge auswirken soll. Der schnelle und einfache Zugang soll zudem die Kundenfreundlichkeit im Bereich Versicherungs- und Vorsorgelösungen erhöhen.

Der dritte Beitragszahler

Vontobel liegt mit der Pension-Investments-Plattform im Trend: Die Schweizer Finanzbranche hat mit anhaltender Dauer der Tiefzinsphase ihr Augenmerk vermehrt auf den Bereich Vorsorge gelenkt.

Da mit Sparen allein kaum mehr Rendite zu erzielen ist und die AHV wie auch die 2. Säule der beruflichen Vorsorge angesichts des demografischen Wandels und des Reformstaus zu Problemfällen zu werden drohen, verlegt sich die Finanzbranche auf den «dritten Beitragszahler», nämlich die Rendite auf den Vorsorgevermögen und die entsprechenden Anlagelösungen und Produkte.

Flexiblere Angebote

Gleichzeitig wird von verschiedenen traditionellen und neuen Anbietern an flexibleren Angeboten in der privaten Vorsorge gearbeitet. Die Digitalisierung spielt mit ihren Möglichkeiten, deutlich kostengünstigere Angebote zu schaffen, hier eine unmittelbare Rolle.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.69%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.12%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.76%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.22%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
pixel