Die Zürcher Vermögensverwaltungs-Gruppe lanciert eine neue digitale Plattform für Kreditfinanzierungen. Damit stösst Vontobel ins Gärtchen der Fintechs vor.
Vontobel lanciert Cosmofunding, eine digitale Plattform für Privatplatzierungen und Darlehen. Dies teilte die Zürcher Vermögensverwaltungs-Gruppe am Mittwoch mit. Via Cosmofunding sollen öffentlichrechtliche Körperschaften wie Gemeinden, aber auch KMU durch Vontobel Zugang zu einer breiten Basis von institutionellen Investoren erhalten, so die Geschäftsidee hinter der digitalen Innovation. Die Plattform soll zudem die Verbriefung als Wertpapier für massgeschneiderte Finanzierungen erlauben.
Das «go-live» von Cosmofunding erfolgt am 3. September, wie es weiter hiess.
Dem Fintech Loanboox ähnlich
Im Rahmen der neuen Plattform arbeitet Vontobel mit der Schweizer Ratingagentur Fedafin zusammen. Dies, um den Investoren Informationen über die Bonität der Kreditnehmer auf der Plattform zur Verfügung zu stellen. Fedafin deckt mit ihren Rating-Analysen über 320 Unternehmen verschiedener Grösse und 2‘200 Schweizer Gemeinden und Kantone ab.
Wenn die Vontobel-Banker nun schreiben, damit revolutionierten sie den Markt für Finanzierungen, nehmen sie den Mund wohl ein wenig voll. In der Schweiz haben sich bereits diverse Fintechs mit Kreditplattformen etabliert. Das Geschäftsmodell von Cosmofunding kommt dabei jenem des Zürcher Startup Loanboox am nächsten. Diese hat seit dem Start im Jahr 2015 ein phänomenales Wachstum erlebt und sich aufgemacht, den europäischen Markt zu erobern.
Die Ansage von Vontobel ist jedenfalls klar. «Wir wollen die Nummer 1 werden», sagte Investmentbank-Chef Roger Studer am Mittwoch vor den Medien.
Die Rückeroberung hat begonnen
Mit dem Vorstoss von Vontobel schickt sich jetzt ein etablierter Anbieter an, ein Stück dieses neuen Marktes von den Fintechs zurückzuholen. Man darf darauf gespannt sein, wie ihm das gelingt. Vontobel legt Wert darauf, im Unterschied zu anderen Anbieter ein unabhängiges Rating anzubieten sowie die Kredite auch digital verbriefen zu können.
Dank der Vermögensverwaltung verfügt die Gruppe über viele Kontakte zu institutionellen Investoren; Cosmofunding bietet zudem eine Chance, das Firmenkundengeschäft von Vontobel zu beleben.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.62%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.58%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.23%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.06%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.51%
