In der Boomregion Asien hat die Credit Suisse zuletzt an Tempo eingebüsst. An einer wichtigen Konferenz in Hongkong hat die Grossbank nun das Wachstum beschworen.

Zur viertägigen Credit Suisse Asian Investment Conference ist Bankchef Tidjane Thiam persönlich angereist. Er eröffnete am (heutigen) Montag die Konferenz in Hongkong, bei der sich alles zusammenfindet, was in der Region an Kunden und Partnern der Grossbank Rang und Namen hat.

Helman Sitohang, der Asienchef der Credit Suisse (CS), versprühte seinerseits Optimismus. Der Indonesier, der als Banker mehrere Finanzkrisen erlebt hat, gab sich gegenüber dem US-Sender «CNBC» zuversichtlich, dass die Region trotz des Handelsstreits zwischen China und den USA wieder Tritt findet. «Wenn ich auf die letzten 20 Jahre zurückblicke, stand die asiatische Wirtschaft alle fünf Jahre besser da.» Sich an Veränderungen anzupassen, sei eine wesentliche Stärke der dortigen Unternehmer, so der CS-Manager.

Als mögliche Profiteure des Handelsstreits sieht Sitohang dabei südostasiatische Länder, zu denen auch seine Heimat Indonesien zählt.

Sergio Ermottis verkappte Gewinnwarnung in den Knochen

Bei diesen Aussagen dürfte auch ein Quäntchen Zweckoptimismus mitschwingen. In den letzten Monaten haben sich asiatische Investoren überraschend verzagt gezeigt und deutlich weniger angelegt und gehandelt. In der Folge gingen Vorsteuergewinn und Neugelder bei der CS in der Region im vierten Quartal 2018 gegenüber der Vorjahresperiode zurück; dabei ist die Sparte Asien-Pazifik seit jeher ein wichtiger Wachstumstreiber in der Strategie von CEO Thiam für die Bank.

Aktionäre wie Investoren warten deshalb wohl mit einiger Unruhe auf das Abschneiden des Instituts im ersten Jahresviertel 2019. Den Verlautbarungen von Bankmanagern werden bis dahin eine hohe Beachtung zuteil; dies war kürzlich bei der Schweizer Konkurrentin UBS der Fall, wo Chef Sergio Ermotti an einer Investorenkonferenz im Grunde eine verkappte Gewinnwarnung ausgab.

 

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