Carsten K. Rath: «Diese Hotels zählen zu den besten der Welt»
Im Sinne einer durchdachten «Customer Journey» ist dieser Service für mich kaum zu übertreffen. Schon jetzt werden mir die Exklusivität und die Service Excellence deutlich, die die Peninsula-Hotels auszeichnen. «The Peninsula Hongkong» wurde 1928 eröffnet und erinnert mit seiner neoklassizistischen Architektur an die Hochhäuser der USA.
«The Peninsula Hongkong» – Grande Dame auf dem Festland von Kowloon. (Bild: zVg)
1994 kam ein 30-stöckiger Anbau hinzu. «The Tower» erweiterte die Kapazität auf 246 Zimmer und 54 Suiten. Das Hotel liegt auf dem Festland, mitten im Shopping- und Entertainment-Distrikt von Kowloon. Daher ist der Blick aus meinem Zimmer atemberaubend – ich schaue auf den Hafen und Hongkong Island mit seiner beeindruckenden Skyline.
«Peninsula Lobby» – meterhohe Decken mit stuckverzierten Säulen und Marmorböden. (Bild: zVg)
Unvergleichliche Innovation
Mich fasziniert die Innovationsfreude, die sich die Kadoories auch in der fünften Generation als Hotelbesitzer bewahrt haben. Schon vor mehr als 125 Jahren, in ihrem ersten Hotel in Shanghai, gab es warmes Wasser - damals eine bahnbrechende Neuerung. Sie waren die ersten, die einen Paternoster ausprobierten und ihren Gästen kostenloses Internet anboten. Für ihn sei das Internet das neue warme Wasser gewesen, erklärte Sir Michael damals.
Mir gefällt dieser Vergleich und noch mehr der Schrank, der sowohl vom Zimmer als auch vom Flur aus begehbar ist.
Die Schuhe und Wäsche, die ich abends dort deponiere, finde ich morgens sauber und in Seidenpapier verpackt wieder vor, ohne dass mein Schlaf gestört wurde.
Die neueste Idee ist zwar nichts für mich, aber kaum zu übertreffen. In allen Hotels liess Sir Michael Nageltrockner installieren, damit die Damen es frisch manikürt rechtzeitig zum Dinner schaffen – wo findet man so etwas sonst noch?
Im Gespräch mit Joseph Chong, Regional Executive Vice President, Asien, und Managing Director des Flaggschiffs in Hongkong, merke ich, wie sehr ihr eine harmonische Balance zwischen solchen Innovationen und dem Bewahren traditioneller Werte am Herzen liegt. So kann ich etwa den Nachmittagstee «very british» in der imposanten Lobby oder stilvoll bei einer Fahrt mit der World Star Ferry geniessen. Beim Einsteigen werde ich herzlich mit Tee aus Eigenproduktion begrüsst. Die 90-minütige Fahrt führt zur Westseite Hongkongs und wieder zurück, bei Live-Musik und einem herausragenden Afternoon Tea.
Schlafzimmer in der Superior Suite mit Heimkino. (Bild: zVg)
Acht Restaurants sorgen für kulinarische Vielfalt
Obwohl ich danach kaum noch Hunger verspüre, entscheide ich mich für einen Besuch im «Springmoon», das klassische kantonesische Küche serviert und mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Meine persönliche Empfehlung an Sie: Das Barbecue Pork und Crispy Chicken sind hervorragend. Überhaupt überrascht mich die kulinarische Vielfalt mit acht Restaurants.
Nach solch einem Genuss sollten Sie auch die entspannte Seite des Hotels kennenlernen. Im Spa entscheide ich mich für eine Massage bei einer Therapeutin namens Yuki, und glauben Sie mir, es war eine der besten, die ich jemals erlebt habe.
«The Peninsula Peking» – erstes Luxushotel der chinesischen Hauptstadt. (Bild: zVg)
Die perfekte Ente wird im «Huang Ting» serviert
Wo wir schon bei Superlativen sind: Die beste Peking-Ente wurde mir im «Huang Ting» im «Peninsula Peking» serviert, meiner nächsten Station. Schon das antike Dekor des Restaurants, das moderne kantonesische Gerichte serviert, ist einzigartig. Die Ente wird am Tisch aufgeschnitten, die Haut ist so kross wie sie sein muss, das Fett innen abgeschnitten – einfach perfekt, wie fast alles in dieser grossartigen Hotelgruppe. Zwölf Häuser führt die Familie Kadoorie mittlerweile in der fünften Generation, das Flaggschiff ist bis heute «The Pen», die Grande Dame in Hongkong.
Doch «The Peninsula Peking» steht dem Traditionshaus in nichts nach. Es wurde 1989 als erstes Luxushotel der Stadt eröffnet, zentral gelegen in Pekings Einkaufsviertel Wangfujing, nur wenige Minuten entfernt vom Tiananmen-Platz und den grossen Shopping-Vierteln.
Peninsula Lobby – exklusive Shops aller führenden Weltmarken. (Bild: zVg)
Speisen zwischen exklusiven Shops in der Hotel-Lobby
Im Gespräch mit General Manager Cameron Cundle erinnere ich mich an meine Zeit in Peking Anfang der 1990er- Jahre. Ich arbeitete damals für das «Kempinski Hotel Lufthansa Center», damals das grösste, beste und internationalste Hotel der Stadt. Heute spielt es in Peking nur noch eine mittelmässige Rolle, erklärt mir Cundle. Hotels wie das «Rosewood», „Mandarin, «Waldorf Astoria» haben «Kempinski» den Rang abgelaufen. Aber allen voran steht das «Peninsula Peking», das so luxuriös ist wie kein anderes in der Stadt.
Beim Frühstück in der Lobby umgeben mich die exklusivsten Shops der Welt. Hermès, Gerrard, Harry Winston, Graff, Giorgio Armani natürlich und Louis Vuitton – alle sind sie da. Und wahrer Luxus zeigt sich auch in den 17 Peking-Suiten, 165 Quadratmeter gross mit privatem Mini-Kino und 80-Zoll-Bildschirm.
Wohnzimmer in der Peking-Suite – 165 Quadratmeter purer Luxus. (Bild: zVg)
2017 wurde das Haus umfassend saniert und modernisiert. Mir gefällt der Mix aus traditionellem China-Style und moderner Architektur. Und die technische Ausstattung in meinem Zimmer ist fantastisch. Mit einem Control Panel neben dem Bett reguliere ich die Beleuchtung und die Klimaanlage, alles ist äusserst intuitiv und komfortabel.
Es hat mir an nichts gemangelt bei meinen Aufenthalten in den Peninsula-Hotels in Hongkong und Peking. Die Asiaten sind leidenschaftliche Gastgeber und die Peninsula-Hotels an Luxus, Komfort und Service Excellence nicht zu übertreffen. Daher zählen sie für mich zu den besten Hotels der Welt.
Als früherer Grandhotelier und Betreiber des Hotel Rankings «Die 101 besten Hotels» ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für Finews schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist zudem Autor des Buches «Iconic Hotels of the World».