Die Affäre um den Ex-Chef Pierin Vincenz zieht sich hin. Doch wenigstens bei einer Raiffeisen-Bank glaubt man die unschöne Vergangenheit überwunden.

Im April vor einem Jahr war Hans Ulrich Ziswiler der Kragen geplatzt. An der Generalversammlung «seiner» Raiffeisenbank Reitnau-Rued im Aargau tönte der Bankpräsident vom Podium, dass ihn die Affäre um den Ex-Raiffeisen-Schweiz-CEO Pierin Vincenz «masslos wütend» mache.

Der Zornausbruch wurde damals landesweit gehört, war er doch symptomatisch für das Missfallen, dass die St.Galler Raiffeisen-Zentrale bei den Genossenschaftsbanken erregt hatte.

Stärker dank Reformprozess

Ein Jahr später ist Ziswilers Zorn in Freude umgeschlagen, wie nun die «Aargauer Zeitung» berichtete. Ziswiler habe an der heurigen Generalversammlung «wie ein Maikäfer» gestrahlt und sich überzeugt gezeigt, dass sich die Mutter- und Dachgenossenschaft der zurzeit 246 Raiffeisenbanken postiv entwickle, so das Blatt. Der Pfad der Tugend werde wieder beschritten, fand Ziswiler, und Raiffeisen Schweiz und die einzelnen Raiffeisenbanken würden gestärkt aus dem jetzigen Reformprozess hervorgehen.

Tatsächlich bleibt bei Raiffeisen Schweiz im unter dem neuen Präsidenten Guy Lachappelle umgesetzten zweijährigen Prozess derzeit kein Stein auf dem anderen. In der Zentrale sollen bis zu 200 Stellen gestrichen werden, wie im April bekannt wurde. Zudem wurden auf unter Vincenz eingegangen Beteiligungen ein Abschreiber von rund 200 Millionen Franken vorgenommen.

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