Die Schere zwischen den Hochqualifizierten und denen, die ihnen zuarbeiten, öffnet sich bei Schweizer Banken immer weiter. Davon sind die jüngsten und die ältesten Arbeitnehmer am stärksten betroffen. 

Durch die Digitalisierung und neue technologische Möglichkeiten werden viele Tätigkeiten in der Finanzbranche künftig obsolet werden. Bei einer Bank wie der UBS könnte das bis zu 30 Prozent der Stellen zum Verschwinden bringen, wie der CEO der Bank, Sergio Ermotti, letztes Jahr sagte.

Die Digitalisierung in der Finanzbranche muss zwar nicht zwingend dazu führen, dass es weniger Jobs gibt. Die Ansprüche an die Arbeitnehmer verändern sich allerdings stark, es werden also nicht unbedingt dieselben Leute weiterbeschäftigt. 

Tiefere Löhne als früher

«Den Personen, die abgebaut werden, fehlt das Fachwissen, um die neuen Arbeitsplätze zu besetzen», fasste Professor Andreas Dietrich, Co-Leiter des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule Luzern (IFZ), das Problem zusammen. «Es werden also relativ viele relativ günstige Arbeitnehmer abgebaut und gleichzeitig teure Spezialisten eingestellt», sagte er in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» (Artikel bezahlpflichtig).

Diese Entwicklung ist zum Nachteil von über 50-jährigen Mitarbeitern und von Neueinsteigern. Da es den Banken schwerfalle, Löhne zu kürzen, werden ältere Arbeitnehmer häufiger entlassen, so Dietrich. Bei den Neueinsteigern seien die Löhne dafür bereits von Anfang an tiefer als noch vor zehn Jahren. 

Abbau im Backoffice

Während diese jungen Angestellten noch die Chance auf eine lange Karriere und den entsprechenden Aufstieg haben, droht anderen weiteres Ungemach: Dem Professor zufolge könnten die Banken über zusätzliche Prozessoptimierung noch weiter sparen. 

«Die Banken befinden sich in einer Transformationsphase. Im Backoffice werden Mitarbeitende abgebaut werden», sagte er. 

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