Die Ablehnung des Vergütungsberichts für 2018 durch die Raiffeisen-Delegierten ist nur symbolisch. Bei künftigen Abstimmungen über Cheflöhne könnte die Basis des Bankenverbunds allerdings mehr zu sagen haben. 

Eigentlich war es keine Überraschung: Die Delegierten der Schweizer Raiffeisenbanken lehnten an der Versammlung vom Wochenende den Vergütungsbericht für das Jahr 2018 ab. 

Das deutliche Urteil über die Leistung des Verwaltungsrats, des im Herbst zurückgetretenen CEO Patrik Gisel und seiner Geschäftsleitung hat allerdings bloss symbolischen Charakter. Die Raiffeisen-Banker, von denen die letzten im Januar dieses Jahres aus dem Amt entfernt worden sind, müssen im Nachhinein auf nichts verzichten.

Baldiges Mitspracherecht?

Doch im Zuge der ausserordentlichen Delegiertenversammlung im November könnte sich das ändern, wie Raiffeisen am Montag auf Anfrage von finews.ch sagte. Bei dieser wird über die Details des Reformprogramms mit dem Namen «Reform 21» entschieden.

«Der Verwaltungsrat wird an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung vom 16. November 2019 einen Antrag auf Statutenänderung stellen, um den Informations- oder Genehmigungsprozess bezüglich des Vergütungsberichts festzulegen», schrieb ein Sprecher der Bank per Email. «Weitere Details können derzeit nicht bekanntgegeben werden.»

Löhne gedeckelt

Sollte dieser Prozess in einem verbindlichen Mitspracherecht der Delegierten über die Vergütung bei Raiffeisen Schweiz resultieren, hätten weitere Skandale eventuell auch Auswirkungen auf den Verdienst der Bankspitze unter Präsident Guy Lachappelle und CEO Heinz Huber. Deren voraussichtliche Vergütung für das laufende Jahr wurde am Samstag genehmigt. 

Der Lohn von Huber ist, im Unterschied zu demjenigen seiner Vorgänger, bei 1,5 Millionen Franken pro Jahr gedeckelt. Lachappelle kann nicht mehr verdienen als 750'000 Franken. 

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