Die grösste Bank des Nachbarlandes holt ein ganzes Team von Superreichen-Bankern von der Credit Suisse. Die Fäden zieht bei der Deutschen Bank ausgerechnet ein früherer CS-Manager.

Ein Team von 13 Private Bankern ist bei der Credit Suisse (CS) auf dem Sprung. Dies berichtete die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) als erstes Medium. Dem Bericht zufolge handelt es sich um Spezialisten für die Betreuung italienischer Kunden mit mehr als 30 Millionen Dollar Vermögen; der Trupp werde von Roberto Coletta angeführt.

In einer Mitteilung vom Mittwoch bestätigte die Deutsche Bank die Ankunft der Berater unter Coletta. Italien ist neben Deutschland der zweitwichtigste Private-Banking-Markt für das Bankhaus in Europa. Das Wealth Management ist mit Filialen in Mailand, Lecco, Turin, Verona, Florenz, Rom und Neapel präsent, wo insgesamt 27 Berater über 800 Kunden bedienen.

Wichtiger Schritt für Claudio de Sanctis

In der Meldung wurde auch Claudio de Sanctis zitiert. Der ehemalige Europachef im Private Banking der CS hatte Ende 2018 die Leitung der Region bei der Vermögensverwaltung der Deutschen Bank übernommen. Seither baut er seine Mannschaft aus, wie auch finews.ch berichtete. Die Anstellung des Italien-Teams sei ein wichtiger Schritt in der Wachstumsstrategie der Sparte, so de Sanctis. Bis 2021 sollen dort 300 global neue Kundenberater hinzustossen. 

Dies, obwohl der deutsche Finanzkonzern selber in einem einschneidenden Sparprogramm 18'000 Jobs streichen will. Betroffen davon ist vor allem das Investmentbanking, während die Deutschen die Vermögensverwaltung als Wachstumsfeld definiert haben.

Happige Gefahrenzulage für CS-Banker

Gleichwohl zahlte die Deutsche Bank nun den CS-Bankern offenbar eine «Gefahrenzulage», weil sie bei einem Konzern anheuern, der sich mitten im Umbruch befindet. Diese belaufe sich, so die «Financial Times», auf einen 40-prozentigen Zustupf zum Lohn bei der CS, zuzüglich einem mindestens so hohen Bonus wie im Jahr 2018.

Die CS liess ihrerseits verlauten, dass die Bank dem italienischen Markt verpflichtet bleibe und dort weiterhin Berater einstelle.

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