Die UBS konnte ihren Gewinn im zweiten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr steigern. Börsengänge und tiefere Kosten für Altlasten halfen der Schweizer Grossbank, den schlechten Start ins Jahr wett zu machen. 

Die UBS verbuchte im zweiten Quartal 2019 einen Reingewinn von 1,39 Milliarden Dollar, wie die Schweizer Grossbank am Dienstag mitteilte. Damit steigerte sie sich knapp gegenüber der Vergleichsperiode, überraschte allerdings die Analystenprognosen deutlich, die einen Wert von 1,04 Milliarden Franken geschätzt hatten. 

Der Treiber für das unerwartet gute Ergebnis war allerdings einmal mehr nicht das Flagschiff der Bank, die weltweite Vermögensverwaltung, sondern die Investmentbank. 

Schwierige Bedingungen

«Im zweiten Quartal 2019 konnten wir uns gegenüber dem zweiten Quartal 2018 verbessern und den höchsten Reingewinn eines zweiten Quartals seit 2010 erzielen», sagte UBS-CEO Sergio Ermotti gemäss der Mitteilung. Das Resultat folgt auf einen Jahresauftakt, den der UBS-Chef im vergangenen März als einen der härtesten seit Jahren bezeichnet hatte.

Die Zurückhaltung der Kunden zeigt sich denn auch weiterhin, indem in der Investmentbank die Handelserträge deutlich tiefer ausfielen als letztes Jahr. Demgegenüber stiegen die Einnahmen im Bereich Corporate Clients Solutions (vor allem Börseneinführungen und Beratungstätigkeiten) um 18 Prozent. 

Neben der Investmentbank konnte die UBS auch im Corporate Center besser Wirtschaften als von den Analysten angenommen, namentlich weil die Kosten für Rechtsfälle im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind. Tiefere Kosten für die hauseigene «Bad Bank» – die UBS schleppt immer noch Altlasten aus Dienstleistungen mit, die sie seit der Neuausrichtung des Geschäfts unter Ermotti nicht länger anbietet – und ein Gewinn aus dem Treasury-Bereich sorgten dort für deutlich weniger Verlust als im Vorjahresquartal. 

Americas mit neuem Rekord

Die Vermögensverwaltung leidet währenddessen weiter unter den tiefen Zinsen: Der netto Zinsertrag sank um 7 Prozent und verhagelte der Division das Ergebnis, obwohl die Region Americas einen neuen Rekord verbuchen konnte. 

In ebendieser Region kam es allerdings auch zu markanten Vermögensabflüssen. Die Kunden zogen dort 8,3 Milliarden Dollar ab und drückten damit das Netto-Neugeld der ganzen Division in den negativen Bereich. Der wichtigste Grund dafür seien Steuerzahlungen in den USA, welche 5,1 Milliarden Dollar ausmachten. 

Aufwind dank Notenbanken

Nach zwei schlechten Quartalen sieht die UBS die Zukunft wieder etwas positiver, auch weil die Notenbanken erneute Stimulierungsmassnahmen für die Wirtschaft angedeutet haben. Während dies den Marktteilnehmern Mut machen dürfte, müssen Banken wie die UBS weiterhin mit tieferen Zinseinnahmen leben.

«Eine verbesserte Anlegerstimmung und höhere Marktvolatilität könnten dazu beitragen, die typische Verlangsamung im dritten Quartal auszugleichen», schreibt die Bank. Die politischen Risiken und Spannungen zwischen verschiedenen Ländern seien jedoch weiterhin eine Bedrohung für den Geschäftsgang.  

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