Nach der Gewinnwarnung fürs vierte Quartal scheint bei der Credit Suisse mit höheren Boni Essig zu sein. Medienberichte bestätigen die Richtung, die dort Bankchef Thomas Gottstein vorgegeben hat.

Die Credit Suisse (CS) wird den Bonus-Pool für das Jahr 2020 um mindestens 10 Prozent kürzen. Dies im Anschluss an eine Gewinnwarnung im vierten Quartal, wie die Agentur «Bloomberg» mit Verweis auf anonyme Quellen berichtete.

Die Grossbank mochte dies gegenüber der Agentur nicht bestätigen; die CS wird in den nächsten Wochen die Mitarbeitenden zur den Sondervergütungen unterrichten – gut möglich, dass da schon das Terrain vorbereitet wurde.

«Solidarität und soziale Verantwortung»

Bereits im vergangenen Dezember erklärte Bankchef Thomas Gottstein öffentlich, «ganz allgemein muss man wohl mit im Vergleich zum Vorjahr tieferen Boni rechnen, dies aus Solidarität und sozialer Verantwortung». Wie finews.ch analysierte, begibt sich die Grossbank bei den Löhnen auf eine Gratwanderung: Insbesondere der Handel im Investmentbanking hat viel für die Bank verdient. Angesichts der Pandemie will das Institut wohl aber nicht als Krisengewinnler dastehen.

Im Jahr 2018 zahlte die CS rund 3,2 Milliarden Franken an Boni; 2019 verringerte sich die Summe leicht auf 3,17 Milliarden Franken.

Neidische Blicke auf die Wall Street

Wer aber nicht ausreichend zahlt, muss fürchten, dass die besten Talente zur Konkurrenz überlaufen. Dies ist insbesondere in den USA zu erwarten, wo Wall-Street-Riesen wie Goldman Sachs und J.P. Morgan bereits angekündigt haben, die Boni für ihre Händler um bis zu 20 Prozent zu erhöhen.

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