Im Gegensatz zu Credit Suisse und UBS hat die Deutsche Bank grosse Verluste im Archegos-Debakel zu vermeiden gewusst. Im ersten Quartal brummte insbesondere das Investmentbanking.

Die grösste Bank Deutschlands hat im ersten Jahresviertel 2021 einen Reingewinn von 908 Millionen Euro erzielt. Wie dem Quartalsbericht vom Mittwoch zu entnehmen war, trug das Investmentbanking rund 40 Prozent zum Resultat bei und verhalf der Deutschen Bank damit zum besten Quartal seit sieben Jahren.

Im Gegensatz zu den beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) entgingen die Deutschbanker dabei namhaften Verlusten in Zusammenhang mit der Pleite von Archegos. Auch die Deutsche Bank hatte im grossen Stil Geschäfte mit der New Yorker Finanzfirma gemacht. Wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, ist es dem Institut aber gelungen, Sicherheiten im Gegenwert von rund 4 Milliarden Dollar frühzeitig abzustossen.

Schneller verkauft

Dies im Gegensatz zur CS, die auf ihren Positionen sitzen blieb und mit bisher 4,7 Milliarden Dollar den höchsten Verlust aller ins Archegos-Debakel verwickelten Geldhäuser erlitten hat. Bei der UBS schlug Archegos mit immerhin 774 Millionen Dollar zu Buche, wie die Grossbank am (gestrigen) Dienstag vermeldete. Fürs zweite Quartal warnte das Institut vor weiteren 87 Millionen Dollar Verlust.

Dies, während die Deutsche Bank sich zu keinen Angaben zu Archegos gedrängt fühlte.

Gleichzeitig zeigen die zum Vorjahresquartal um fast einen Drittel gestiegenen Investmentbank-Erträge, dass die Deutsche Bank auch unter Turnaround-CEO Christian Sewing stark am Geschäft mit der Wall Street hängt.

Stagnierender Ertrag in der Vermögensverwaltung

Demgegenüber nahm der Ertrag in der vom Ex-CS-Kader Claudio de Sanctis dirigierten Vermögensverwaltung 2 Prozent ab. Immerhin konnten 7 Milliarden Euro an Neugeld gewonnen werden, die verwalteten Vermögen stiegen von 252 Milliarden Euro zum Jahresende auf 267 Milliarden Euro an.

Dies, während die UBS als grösste Privatbank der Welt nun rund 4’200 Milliarden Dollar Vermögen betreut und in ihrer Globalen Vermögensverwaltung im vergangenen Quartal gut 36 Milliarden Dollar an gebührengenerierenden Neugeldern einholte.

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