Nach den Milliarden-Verlusten mit der New Yorker Finanzfirma Archegos ging die Credit Suisse im Prime Brokerage über die Bücher. Das hat sie jetzt Terrain gekostet.

Thomas Gottstein hatte es bereits vergangenen April angekündigt: Nach dem 5-Milliarden-Franken-Verlust wegen der Pleite der New Yorker Finanzfirma Archegos Capital Management hatte der CEO der Credit Suisse (CS) versprochen, das Prime Brokerage werde zurechtgestutzt und die Risiken heruntergefahren.

Gemeint war jene Abteilung der Investmentbank, welche Archegos bediente und wo die Grossbank seit Jahren mit Finanzierungen für Finanzinvestoren ein grosses Rad dreht.

Finma hat engere Schranken gesetzt

Jetzt allerdings nicht mehr in diesem Ausmass. Wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichetete, ist die CS in den «League Tables» für dieses Business – gemessen wird die Anzahl neu bedienter Hedgefonds – vom sechsten Platz im Jahr 2020 auf den neunten Rang abgerutscht. Ein Analyst des US-Finanzhauses J.P. Morgan hat errechnet, dass die Schweizer letztes Jahr allein im Prime Brokerage einen Ertrag von 900 Millionen Dollar erzielten. Die Bremsspuren dürften demnach auch in den diesjährigen Geschäftszahlen sichtbar werden.

Wie auch finews.ch vermeldete, hat die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) die CS mit engeren Schranken für den Einsatz von Kapital belegt. Das dürfte das Neugeschäft vielerorts behindern. Derweil ist bei der Grossbank im zweiten Jahresviertel nochmals mit einem Archegos-Verlust von 600 Millionen Franken zu rechnen.

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