Die grösste amerikanische Bank J.P. Morgan wird noch grösser – weltweit kauft sie zu, während die europäische Konkurrenz an Grossfusionen laboriert.

Der US-Bankenriese J.P. Morgan verdient nicht nur gut an der weltweiten Welle von Firmenübernahmen und -Fusionen. Unter der Führung von Langzeit-Chef Jamie Dimon langt er auch selber kräftig zu. Laut der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig), die auf Zahlen des Finanzdaten-Dienstes Refinitiv verweist, haben die Amerikaner dieses Jahr bereits 33 Übernahmen und Beteiligungen getätigt.

Damit ist bereits das Niveau der jeweiligen Gesamtjahre 2019 und 2020 erreicht.

Aktien entfallen als Übernahmewährung

Die bezahlten Preise hält die US-Grossbank meist geheim, es handelt sich aber teils um erkleckliche Summen. So hat sich J.P. Morgan für 410 Millionen Dollar an der Vermögensverwaltung der China Merchant Bank beteiligt. Ebenfalls kaufte die Bank sich beim britischen Roboter-Advisor Nutmeg und der brasilianischen Neobank C6 ein.

Dies, während die europäische (und Schweizer) Konkurrenz vor der grossen Frage steht, ob grenzüberschreitende Bankenfusionen wirklich so unausweichlich sind, wie sie scheinen. Aufgrund der Corona-Rückstellungen fehlt auf dem Alten Kontinent oftmals auch das Geld für grössere Zukäufe – und die Aktienkurse sind vielfach so tief, dass diese «Übernahmewährung» nicht infrage kommt.

Dies, währen J.P.-Morgan-Chef Dimon offensichtlich auf einer grossen Kriegskasse sitzt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.14%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.71%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.3%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.47%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.38%
pixel