Die Regionalbank Valiant will die Kundenberatung buchstäblich ins Rollen bringen. Hat das Konzept Zukunft in der Ära der Video-Calls?

Wenn die Kunden nicht in die Filiale kommen wollen, muss man sie eben zu Hause oder im Büro aufsuchen. Das ist offenbar das Motto bei der derzeitigen Personalsuche der Valiant Bank.

Auch via das Online-Karriere-Netzwerk Linkedin sucht die Regionalbank nach «mobilen Beratern» im Geschäft mit Privat- und Geschäftskunden. Auf ihrer Internetseite hat Valiant zudem Stellen für sieben Standorte ausgeschrieben, die das neue Mobilitäts-Merkmal erfüllen. Von Bewerberinnen und Bewerbern für die 80-Prozent-Pensen wird ausserdem eine «Startup-Mentalität» verlangt.

Anachonismus oder Wettbewerbsvorteil?

Der Besuch des Banken-Vertreters im Heim oder Büro der Kundinnen und Kunden könnte im Zeitalter des Internet-Banking und der Robo- und Remote-Video-Beratung schon fast etwas anachronistisch wirken – es werden Erinnerungen wach an den Vorstoss der deutschen Finanz-Vertriebsfirma AWD in die Schweiz, die später vom Lebensversicherer Swiss Life aufgekauft wurde und hierzulande seit 2013 als Swiss Life Select operiert.

Doch offenbar passt das Angebot ins Expansions-Konzept von Valiant. Die Bank hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2024 zwischen Genfersee und Bodensee lückenlos präsent zu sein.

14 neue Filialen bis 2024

Entsprechend wird auch bei den Filialen aufgestockt. Statt wie andere Banken das Netz auszudünnen und bestenfalls noch Service-Points mit Automaten zur Abwicklung von Transaktionen anzubieten, hat Valiant im laufenden Jahr fünf neue Filialen eröffnet. Bis 2024 sind schweizweit 14 zusätzliche Geschäftsstellen geplant, davon allein sieben im Kanton Zürich.

Standorte schaffen die von allen Banken gern betonte Kundennähe. Noch näher ist man freilich, wenn man gleich beim Kundenbesuch am Küchentisch Platz nehmen kann. So kann man den rasenden Berater im Internetzeitalter schon fast als Alleinstellungsmerkmal sehen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.21%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.52%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.4%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel