Revolut holt früheren SocGen-Chef für Westeuropa
Revolut hat den Banken-Veteran Frédéric Oudéa zum Chairman für das Westeuropa-Geschäft ernannt, wie Bloomberg berichtete (Artikel auf Englisch, hinter Bezahlschranke).
Der Schritt ist im Konzept des Ausbaus von Paris als Westeuropa-Hub zu sehen. Dort hat das 75-Milliarden-Dollar-Fintech eine Banklizenz beantragt und beabsichtigt, bis zu 200 Mitarbeiter einzustellen und rund 1 Milliarde Euro zu investieren.
Ein SocGen-Veteran
Oudéa, der die Societe Generale während 15 Jahren nach der globalen Finanzkrise als CEO leitete, freut sich «auf eine gute Gelegenheit, etwas Neues zu beginnen» – bei einem Unternehmen, das über die technologischen und finanziellen Voraussetzungen für den Erfolg aufweise. Revolut will seine französische Kundschaft bis nächstes Jahr auf 10 Millionen verdoppeln und bereitet die Einführung von Hypothekar- und Anlageprodukten im Land vor.
Weltweit betreut die Neobank mittlerweile rund 60 Millionen Kundinnen und Kunden – mehr als HSBC. Letztes Jahr stieg der Umsatz um 72 Prozent auf 3,1 Milliarden Pfund. Die französische Lizenz soll dereinst die bestehende EU-weite Bewilligung aus Litauen sowie die eingeschränkte britische Banklizenz von 2024 ergänzen. Auch in der Schweiz bemüht sich das Unternehmen gerüchteweise um eine Banklizenz.
Keine Änderungen in der Schweiz
Zwar wird Oudéa als Chairman für Westeuropa bezeichnet. Per E-Mail legt das Unternehmen gegenüber finews.ch allerdings dar, dass der neue Aufbau in Frankreich das Set-up und die Operationen in der Schweiz vorerst nicht beeinflusst: «Für unsere Schweizer Kundinnen und Kunden ändert sich vorerst nichts.»
Das Westeuropa-Board von Revolut befindet sich noch im Aufbau und umfasst neben Ouda die CEO Westeuropa Béatrice Cossa-Dumurgier, den Group Chief Risk & Compliance Officer Pierre Décoté, den Group Chief Banking Officer Siddhartha Jajodia sowie Brigitte Cantaloube und Pascal Pincemin als unabhängige Mitglieder.