Kleinere Geldtöpfe und Cash-Zahlungen mit Knebelklausel: Die Banker bei der Credit Suisse werden dieses Jahr beim Salär hart geprüft. Nun hat auch noch ein neuer Lohnchef einst eine harte Hand bewiesen.

Seit Anfang Februar steht Stuart Woodward im Lohn der Credit Suisse (CS) – und spielt für die Bemessung der Löhne seiner neuen Kollegen künftig eine entscheidende Rolle. Im Range eines Managing Directors ist der Brite als Leiter Executive & Regulatory Compensation nämlich oberster Zahlmeister für Tausende von CS-Angestellten in der Region Europa, Nahost und Afrika (Emea).

Der Neuernannte bringt eine Vorgeschichte zu Schweizer Grossbank mit, wie das britische Branchen-Portal «Efinancialcareers» vermerkte: Woodward war wie der vergangenen Januar ausgeschiedene Ex-Bankpräsident António Horta-Osório zuvor für die Lloyds Bank im Vereinigten Königreich tätig gewesen und hatte dort ebenfalls über die Bonustöpfe gewacht.

Zu spät für die Saison

Dabei wird er zuletzt die harte Linie des britischen Instituts mitgetragen haben: Für das Jahr 2020 zahlte Lloyds überhaupt keine Boni aus. Dies damals unter Verweis auf die angespannte Gewinnsituation.

Angesichts des Milliardenverlusts bei der CS im vergangenen Jahr wäre eine solche Politik auch bei seiner neuen Schweizer Arbeitgeberin vertretbar. Hingegen kommt Woodward – zum Glück für die dortigen Banker, wie das Portal frotzelt – zu spät zur diesjährigen Bonussaison. Diesbezüglich hat sich Bankchef Thomas Gottstein schon dazu bekannt, auch heuer marktgerechte Löhne zahlen zu wollen.

Boni auf Rekord-Niveau

Allerdings ist das Bonus-Füllhorn bei der Credit gegenüber dem Vorjahr nun um einen Drittel weniger gefüllt. Dies, während Konkurrenten im Investmentbanking und in der Vermögensverwaltung Rekord-Boni ausschütten. Ebenfalls hat die Grossbank Cash-Zahlungen ans höhere Kader mit einer Klausel versehen: Wer innert drei Jahren die CS verlässt, muss den Betrag zurückzahlen.

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