Während sich die politische Situation in Ägypten von Tag zu Tag zuspitzt, machen sich die Reichen im Lande Gedanken, wo sie ihr Geld sicher unterbringen können.

Denn bei drohendem Verlust des gesamten Vermögens hört der Nationalstolz auf, und die Betroffenen schauen sich nach sicheren Häfen für ihr Geld um.

Dies freut die Privatbanken in der Schweiz. Die Finanzplätze in Zürich und Genf gehören zu jenen sicheren Häfen, nach denen sich die reichen Ägypter nun sehnen.

Die Banken spüren gemäss der internatonalen Nachrichtenagentur «Reuters» die Kapitalverschiebungen bereits. «Es ist eine Region mit immanenter Unsicherheit, aber offensichtlich reden die Leute in einer Situation wie dieser mit uns», sagt ein Banker einer Schweizer Privatbank gegenüber dem Nachrichtendienst.

Eskalation bewegt die Vermögen

Nachdem die Situation in Ägypten, wo in der Nacht erstmals auch Schüsse gefallen sind und es laut «NZZ» zu vier Todesopfern gekommen ist, vollends eskaliert ist, denken auch Wohlhabende in den umliegenden Ländern daran, ihre Vermögen in die Schweiz zu verschieben.

Denn die Region gleicht derzeit einem Pulverfass. In Tunesien ist es bereits zu einem Regierungsumsturz gekommen, während die politische Situation ungewiss bleibt.

Wie sich Ägypten entwickeln wird, ist ein Rätsel. In Jordanien und im Sudan ist es in der Bevölkerung bereits zu Protesten gekommen. Es ist gut denkbar, dass einige Länder in der Region dem Vorbild von Tunesien und Ägypten folgen.

Des einen Freud ist des andern Leid

Die Schweizer Banken können sich darüber freuen. Umso unsicherer die politische Lage in einem Land ist, desto eher ziehen die Reichen ihre Gelder von den lokalen Finanzinstituten ab und verfrachten sie in die sichere Schweiz.

Nachdem die Schweizer Privatbanken in den vergangenen Jahren stark auch gegen lokale Konkurrenten zu kämpfen hatten, zeigt sich ihr Vorteil nun klar und deutlich zu Krisenzeiten.

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