Dass das Investmentbanking unter den derzeitigen Marktbedingungen und dem schlechten Börsenumfeld leidet, war klar. Jetzt geben die ersten Zahlen der US-Banken Auskunft über das Ausmass des Rückgangs.

Die grösste US-Bank J.P.Morgan Chase hat im zweiten Quartal mit 8,6 Milliarden Dollar 28 Prozent weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber den ersten drei Monaten des laufenden Jahres war das aber immer noch ein kleines Plus, wie die US-Bank am Donnerstag mitteilte.

Neben den höheren Rückstellungen für Kreditausfälle wurde das Ergebnis vor allem durch die rückläufigen Gebühren im Investmentbanking belastet. Der Bruttoumsatz sank hier um 31 Prozent auf 788 Millionen Dollar.

Zinsüberschuss klar höher

Die übrigen Erträge gingen um 12 Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar zurück. Der Zinsüberschuss legte hingegen um fast ein Fünftel zu. Insgesamt stiegen die Erträge damit um 1 Prozent auf 31,6 Milliarden Dollar.

In Reaktion auf die Zahlen und den eingetrübten Konjunkturausblick setzt die Bank nun den im April angekündigten milliardenschweren Rückkauf eigener Aktien vorerst aus, damit  höhere Kapitalanforderungen erfüllt werden können.

Der Markt hatte offenbar mit besseren Zahlen gerechnet. Die J.P.Morgan-Aktien gaben nach der Publikation der Quartalszahlen klar ab.

Gewinnrückgang bei Morgan Stanley

Auch bei Morgan Stanley gab es im zweiten Quartal einen Geschäftseinbruch im Investmentbanking. Hier waren die Einnahmen um 55 Prozent rückläufig.

Demgegenüber florierte der Handel mit Aktien und Anleihen. An den Börsen gab es regen Betrieb und viele Anleger passten angesichts von Inflations- und Rezessionsängsten ihre Portfolios an.

Die Erträge insgesamt sanken um 11 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar und der Nettogewinn ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar zurück, wie Morgan Stanley am Donnerstag mitteilte. Auch hier hatten Analysten mit besseren Zahlen gerechnet.

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