Die genossenschaftlich organisierte Bank Wir konnte von einem höheren Hypothekarvolumen profitieren. Das Zinsgeschäft bleibt die tragende Säule und die Bilanzsumme knackte erstmals die Marke von 6 Milliarden Franken.

Die Zinswende der SNB seit Mai 2022 hat insbesondere den Banken mit einem starken Zinsgeschäft geholfen. Die Bank Wir hat im Jahr 2022 den Gewinn um 4,5 Prozent auf 15,7 Millionen Franken gesteigert, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.

Das Volumen der Hypothekarkredite wuchs um 6,0 Prozent auf 4,5 Milliarden Franken und der Brutto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft um 4,3 Prozent auf 68,3 Millionen Franken. Der Netto-Erfolg legte um 7 Prozent auf 67,8 Millionen Franken zu. Ein Teil davon sei auch auf die Auflösung von Wertberichtigungen zurückzuführen, wie es weiter heisst.

Weniger «Wir»-Einlagen

Bei den Kundengeldern in Schweizer Franken resultiert mit 3,8 Milliarden Franken ein leichtes Wachstum von 0,8 Prozent. In der Komplementärwährung «Wir» wurden auf Grund der lange anhaltenden Tiefzinsphase Kredite zurückbezahlt, was hier zu einem Rückgang der Einlagen um rund 11 Prozent führte, so die Mitteilung weiter.

Aus dem Handelsgeschäft resultierte ein Verlust von 20,1 Millionen Franken. Als Grund werden dabei die Verwerfungen an den weltweiten Aktien- und Bondmärkten genannt. Der Verlust sei durch die zuvor gebildeten Reserven ausgeglichen worden.

Zu einem leicht tieferen Resultat beim Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft habe der tiefere Umsatz mit der Komplementärwährung WIR geführt. Hier betrug der Erfolg 19,3 Millionen Franken, ein Minus von 0,9 Prozent. Durch den Verkauf von zwei Liegenschaften hat sich der ausserordentliche Ertrag auf 9,6 Millionen Franken erhöht.

Höhere Nachfrage nach Spar- und Vorsorgeprodukten

Nach den Zinserhöhungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) war zum Jahresende hin eine verstärkte Nachfrage nach Spar- und Vorsorgeprodukten festzustellen gewesen, schreibt die Bank. Bei der volldigitalen Vorsorgelösung VIAC stieg die Zahl der Kunden bis Ende Jahr um rund 25 Prozent auf 79'000 und das Anlagevolumen um knapp 24 Prozent auf 2,19 Milliarden Franken.

«Gerade in diesem herausfordernden Umfeld mit zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Wirren sind wir besonders stolz, dass unsere operative Stärke einmal mehr Früchte trägt», sagt CEO Bruno Stiegeler. Die Bilanzsumme der Bank Wir stieg um 1,2 Prozent und lag mit 6,05 Milliarden Franken erstmals über der Marke von 6 Milliarden.

Auf die Stammanteile soll eine unveränderte Dividende von 10.75 Franken ausgezahlt werden, wobei wieder die Wahlmöglichkeit zwischen Reinvestition und Barausschüttung besteht.

2022 hatte die Bank Anteilsscheine lanciert, mit denen die Kundinnen und Kunden Genossenschafter werden können. Erstmals wird nun auch eine Dividende ausbezahlt. Die Zahl der Genossenschafterinnen und Genossenschafter habe sich bis zum Jahresbeginn 2023 mehr als verdoppelt.

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