Die Pleite der Silicon Valley Bank hat am Wochenende auch Schockwellen durch den Markt für Kryptowährungen gesendet. Anleger flüchten wieder in die Schweiz.

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB), die zweitgrösste Bankenpleite in der Geschichte der USA, ist ein weiterer Schlag für die Kryptowährungsindustrie. Die Schockwellen breiteten sich am Wochenende auch auf dem Markt für Stablecoins aus.

Kräftig abgestürzt

Im Sog von Panikverkäufen fiel der Kurs des Stablecoin USDC, der üblicherweise im Verhältnis 1:1 an den Dollar gekoppelt ist, am Wochenende zeitweise bis auf 0.88 Dollar. Während Investoren aus USDC flüchteten, stürzten sie sich auf den Tether-Stablecoin USDT, der vorübergehend bis auf 1.05 Dollar stieg. Bitcoin & Co verzeichneten aufgrund der Unsicherheiten ebenfalls starke Einbussen.

Auch Schweizer Finanzinstitute reagierten auf die Turbulenzen am Kryptowährungsmarkt und die Sorge vor einem weiteren Banken-Run in den USA. So twitterte die Seba Bank am Sonntag, dass sie «keine Beziehungen zur Silicon Valley Bank» unterhalte oder unterhalten habe. Sie habe auch «kein Engagement bei USDC».

SVB zählte vor allem Tech-Unternehmen, Wagniskapitalgeber und Startups zu ihren Klienten, darunter zahlreiche Krypto-Firmen und Institute wie Circle, die den USDC herausgibt.

Ressourcen werden aufgestockt

Das Zuger Institut teilte weiter mit, dass es in den letzten Tagen ein «wachsendes Interesse von potenziellen Kunden» registriert habe. Um der Nachfrage gerecht zu werden, erhöhe man nun die Onboarding-Ressourcen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die in Zürich ansässige Kryptobank Sygnum berichtet, dass Investoren im Zusammenhang mit dem Untergang der US-Kryptobank Silvergate auf der Suche nach Rechts- und Regulierungssicherheit rund um Krypto-Dienstleistungen seien. Davon profitiere das Finanzhaus enorm, hiess es.

Gut reguliert und transparent

Der USD Coin von Circle ist der zweitgrösste Stablecoin auf dem Kryptomarkt mit rund 42 Milliarden Dollar im Umlauf. Der US-Anbieter gilt allgemein als gut reguliert und sehr transparent. Auch der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock ist seit letztem Jahr im USDC-Emittenten investiert.

Inzwischen hat sich die Marktsituation weitgehend beruhigt, der USDC-Stablecoin handelt wieder nahe der Dollar-Bindung. Vor allem die Ankündigung der US-Behörden, den Einlegern der kollabierten SVB zur Hilfe zu eilen und eine neue Kreditfazilität für Banken ins Leben zu rufen, sorgte für die Kurserholung.

Circle beruhigt Anleger

Zuvor hatte Circle in einem Blogeintrag versichert, dass es «hinter USDC stehen und jeden Fehlbetrag mit Unternehmensressourcen abdecken wird, wenn nötig auch mit externem Kapital».

Der Stablecoin-Emittent bestätigte, dass etwa 3,3 Milliarden seiner 40 Milliarden Dollar an Reserven bei SVB hinterlegt waren, als die FDIC am Freitag die Vermögenswerte der Bank beschlagnahmte.

Besseres Timing

Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen, dass USDC zu 100 Prozent durch Bargeld und US-Staatsanleihen abgesichert sei. Die Treasuries werden Unternehmensangaben zufolge von BNY Mellon verwahrt, und die aktive Liquiditäts- und Vermögensverwaltung wird von Blackrock durchgeführt.

Während die Probleme von Circle und USDC von der Silicon Valley Bank herrühren, fügte das Unternehmen hinzu, dass USDC kein Engagement gegenüber der Kryptobank Silvergate habe. Diese hatte in der vergangenen Woche ihren Betrieb eingestellt, wie auch finews.ch berichtete. Die «begrenzten Reserven», die das Unternehmen bei Silvergate hatte, seien übertragen worden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.88%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.29%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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