Die Bank WIR bezahlt ihr «Schwimmen gegen den Strom» mit Einbussen im Zinsgeschäft. Durch ein höheres Hypothekar-Volumen und mehr Kundengelder steigt die Bilanzsumme kräftig.

Die genossenschaftlich organisierte Bank WIR nimmt durch ihre Zinspolitik bei Hypotheken und Guthaben Abstriche im Zinsgeschäft in Kauf. Der Gewinn verringerte sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent auf 11 Millionen Franken, wie dem Semesterausweis am Freitag zu entnehmen ist.

So ging der Bruttoerfolg im Zinsgeschäft um 7,2 Prozent auf 32,1 Millionen Franken zurück. Netto belief sich das Minus nach höheren Wertberichtigungen im Vorjahr auf 3,4 Prozent oder 31,9 Millionen Franken.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank der Erfolg um 1,0 Prozent auf 9,4 Millionen Franken und im Handelsgeschäft wurden 2,3 Millionen Franken erzielt, nachdem hier im Vorjahr noch ein Minus von 16,5 Millionen resultierte.

Forderungen und Einlagen höher

Die Hypothekarforderungen legten um 3,8 Prozent auf 4,64 Milliarden Franken zu und die Kundeneinlagen um 3,4 Prozent auf 4,39 Milliarden Franken. Damit schwoll die Bilanzsumme um 4,2 Prozent auf 6,30 Milliarden Franken an.

Mit dem Halbjahresresultat zeigt sich der CEO Zufrieden. «Dieses Ergebnis ist vor allem deshalb erfreulich, weil die Bank WIR im Branchenvergleich punkto Konditionen zugunsten der Kundinnen und Kunden immer wieder ‹gegen den Strom› schwimmt», sagt Bruno Stiegeler.

Die Bank habe im Gegensatz zur gängigen Praxis in der Finanzbranche die Zinserhöhungsschritte der Schweizerischen Nationalbank für das Sparen und Vorsorgen konsequent weitergegeben. Bei den Geldmarkthypotheken wende man zudem einen sehr kundenfreundlichen und transparenten Zinsmechanismus an.

Für das zweite Halbjahr wird ein stärkeres Zinsengeschäft erwartet. Im Gesamtjahr wird trotz des anspruchsvollen Umfelds ein gesundes Wachstum prognostiziert. «Wir wollen unsere starke Position als Spar- und Vorsorgebank sowie als Bau- und Immobilienfinanzierungspartnerin weiter ausbauen», sagt der CEO.

Geschäftsleitung wird neu aufgestellt

Per Anfang 2024 will die Bank die Strukturen und Prozesse verschlanken und die Geschäftsleitung von aktuell sechs auf dann fünf Mitglieder verkleinern. Neu sind Alexander Rohrbach als Leiter Banking Operations und Andreas Rogler als Leiter IT & Services im Führungsgremium. Daneben werden der CEO, der CFO Mathias Thurneysen sowie Matthias Pfeifer als Leiter Privat- und Firmenkunden die Bank WIR führen.

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