Nach dem Private Banking und der Investmentbank hat die kombinierte UBS mit dem Umbau der Gruppenfunktionen und der rückwärtigen Dienste begonnen, wie Recherchen zeigen. Das betrifft bereits die Schweiz.

Dieser Tage haben bei der UBS mehrere bankinterne Mitteilungen mit Ernennungen die Runde gemacht: Die Grossbank hat nach der erfolgten Übernahme der Credit Suisse (CS) nun damit begonnen, die zumeist in der Schweiz angesiedelten Gruppenfunktionen sowie das Corporate Center mit dem rückwärtigen Dienst neu zu organisieren. Dies haben Recherchen von finews.ch ergeben.

Leitungsfunktionen bis zur Stufe Teamlead (drei Linien unter der Geschäftsleitung) wurden in diesem Zusammenhang neu verteilt. Dem Vernehmen nach bedeutet dabei eine Nichtberücksichtigung noch keine Kündigung. So können nicht in die Kränze gekommene Kader weiterhin auf eine Anstellung in tieferer Funktion hoffen.

Komplexität bremst den Umbau

Eine unmittelbare Entlassungswelle im Schweizer Hauptquartier und den rückwärtigen Diensten ist aus einem weiteren Grund wenig wahrscheinlich: Zu denken ist etwa an die IT-Dienste, deren Aufgaben extrem komplex sind, und wo die UBS wohl nicht so schnell auf Know-how verzichten kann und will. Bei anderen Gruppenfunktionen nimmt sich die Reorganisation hingegen einfacher aus, womit dort auch schneller Fakten geschaffen werden.

Zur Erinnerung: Medienberichten zufolge könnten bis Ende Jahr 35’000 Jobs bei der «neuen» UBS wegfallen.

Bereits zeichnet sich ab, dass sich das vom Umbau des Managements und der Investmentbank bekannte Muster auch in den Gruppenfuktionen wiederholt: Es werden zwar Ehemalige der CS berücksichtigt, sie sind jedoch gegenüber den bisherigen UBS-Bankerinnen und Bankern bei der Postenverteilung in der Unterzahl. So haben etwa in der UBS-Unternehmenskommunikation nach Kenntnisstand von finews.ch weniger als eine Handvoll CS-Kräfte eine neue Stelle erhalten.

Warten auf den Schweiz-Entscheid

Die nun auch in der Schweiz angelaufene Reorganisation ist dabei zu unterscheiden vom Geschäft der Schweizer Gesellschaften von UBS und CS. Über das Schicksal der CS Schweiz mit ihrem landesweiten Filialnetz, Firmenkundengeschäft sowie Private- und Investmentbanking wird voraussichtlich Ende August kommuniziert.

Als Sonderfall nimmt sich hier August Hatecke aus, den die UBS aus Singapur zurückbeordert hat, um das Schweizer Private Banking der kombinierten Bank zu übernehmen.


Mitarbeit: Claude Baumann, Samuel Gerber

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