Im Heimmarkt kommt es bei der UBS nach der offiziellen Übernahme der Credit Suisse kaum zu Neuernennungen – von einer Überraschung abgesehen.

Sabine Keller-Busse, die Schweiz-Chefin der kombinierten UBS und Credit Suisse (CS), konnte am ereignisreichen Montag nicht mit weitreichenden Mutationen aufwarten. Denn anders als im Ausland, wo die CS-Übernahme mit der heutigen offiziellen Übernahme in hohem Tempo vorangetrieben wird, hängt der Zusammenschluss der beiden grössten Banken des Landes in der Schweiz in der Schwebe.

Im August mehr Klarheit?

So will sich die UBS-Führung um Konzernchef Sergio Ermotti für das Schweizer Geschäft «sämtliche Optionen» offen halten, wie das Mantra seit der Zwangsübernahme der CS vom vergangenen März lautet. In einer Nachricht auf dem Online-Dienst Linkedin wiederholte auch Keller-Busse nochmals: «Für die Schweiz evaluieren wir sehr sorgfältig die Optionen. Aber eines ist heute schon klar: Für unsere Kundinnen und Kunden ändert sich nichts – sie bleiben für uns im Zentrum von allem, was wir tun.»

Die Evaluationsphase könnte noch bis in den August andauern; dann soll es laut der UBS-Führung mehr Klarheit zur Zukunft des CS-Geschäfts in der Schweiz geben.

Zwei Personalien konnte die UBS im Heimmarkt aber trotzdem schon nennen – wobei die eine erwartet wurde, die andere hingegen als Überraschung kam. So wird der bisherige Schweiz-Chef André Helfenstein bis auf Weiteres als CEO für die Schweizer Bank und die Region Schweiz bei der CS verbleiben, wie auch finews.ch berichtete. Der Manager gilt insbesondere bei der CS-Kundschaft als bestens vernetzt und ist offensichtlich ein «Asset», auf das die UBS-Führung nicht vorschnell verzichten wollte.

Simonet 500

(Bild: UBS)

Anton Simonet noch Vize-Präsident

Nachdem es kurz zuvor noch anders aussah, wechselt zudem August Hatecke von Singapur in die Schweiz. Der bisherige Co-Chef der UBS-Vermögensverwaltung in der Region Asien-Pazifik übernimmt hierzulande am 3. Juli vom langjährigen Anton Simonet (Bild oben) das Private Banking sowie das weltweite Geschäft mit Finanzintermediären. Simonet wird anschliessend in der mehr zeremoniellen Funktion eines Vize-Präsidenten der Region Schweiz verbleiben.

Da es Hatecke in Singapur scheinbar gut gefallen hat und Simonet bei der UBS als eine langjährige und solide Kraft im Heimmarkt galt, muss der Wechsel verwundern. Umso mehr darf man darauf gespannt sein, was auf die Personalien im Schweizer Private Banking der neuen Megabank als nächstes geschieht.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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