Medienberichten zufolge hat die von der UBS übernommene Credit Suisse abermals einen Milliardenverlust erlitten. Erstaunlich ist das nicht.

Die Credit Suisse (CS) wird am kommenden Donnerstag einen Verlust von 3,5 Milliarden Franken für das abgelaufene zweite Quartal vermelden. Dies geht aus einem Bericht der «SonnagsZeitung» (Artikel bezahlpflichtig) hervor. Die UBS, welche die CS im vergangenen März zwangsweise übernommen hatte, wollte die Meldung gegenüber dem Blatt nicht bestätigen. Seit letztem Juni konsolidiert die Grossbank die CS als Tochterfirma.

Faktisch reglos

Wie es weiter hiess, resultierte der Verlust vorab aus dem Ausstieg aus bisherigen Geschäftsbereichen und Restrukturierungskosten. Allerdings berichteten Angestellte aus dem Innern der CS, das weite Bereiche des übernommenen Instituts faktisch reglos im Wasser liegen und auf die Reorganisation durch die UBS warten.

Die grosse Kunst der Käufer wird es sein, das praktisch zum Stillstand gekommene Getriebe der CS wieder in Gang zu bringen und anderseits deren Kostenbasis rasch zu reduzieren.

Enormer Gewinn

Angesichts des enormen buchhalterischen Gewinns, der für die UBS am 31. August erwartet wird, dürften jedoch die abermals roten Zahlen der CS zur Nebensache geraten. Wie auch finews.ch berichtete, könnte die grösste Schweizer Bank unter dem Strich ein Plus von 35 Milliarden Dollar ausweisen.

Ein wichtiger Treiber dafür sind Pflichtwandelanleihen der CS im Wert von knapp 16 Milliarden Franken, die während der Übernahme im März zwangsweise abgeschrieben wurden und die Kapitalbasis der Bank massiv erhöhten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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