UBS legt Verkauf von Währungsderivaten an die Kette
Die UBS hat ihre Banker angewiesen, den Verkauf von komplexen Währungsderivaten zurückzufahren. Das berichtet die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Dienstag unter Berufung auf Kreise.
Eine Reihe von Kunden der Grossbank hatten in Folge der von der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Markt- und Währungsturbulenzen hohe Verluste erlitten. Dabei wurden Vorwürfe laut, dass die Berater der Grossbank nicht ausreichend über die Risiken der Derivate aufgeklärt hätten.
Die Schweizer Bank habe ihre Berater nun angewiesen, die strukturierten Devisenprodukte - bekannt als Range Target Profit Forwards (RTPFs) – einer Reihe von Kundengruppen nicht mehr anzubieten, wie mehrere Personen berichtet hätten.
Die Bank führe nun interne Rollenspiele durch, um die Einschätzung der Risikoprofile und der Eignung von Kunden durch die Berater zu verbessern, sagte einer der Mitarbeiter.
Auch in den Meetings der Kundenberater gehe es nun nur noch um Risikobewertung und nicht mehr darum, wie viele Kunden man für diese lukrativen Angebote gewinnen konnte.
Eignung wird genauer geprüft
Auch ein UBS-Kunde berichtete über eine geänderte Haltung seines Beraters. Derartige Produkte seien nur noch kompetenten Kunden vorbehalten. Die Eignung werde viel genauer geprüft. «Diesmal brachte mein Berater keine Verkaufsunterlagen mit - er wollte nur reden. Er sagte, sie seien angewiesen worden, diese Produkte nicht mehr zu vertreiben», wird er in dem Artikel zitiert.
Die Bank verkaufe die Produkte grundsätzlich immer noch, allerdings in wesentlich geringerem Umfang, sagte eine andere Quelle.
RTPF sind für professionelle Anleger mit hoher Risikotoleranz konzipiert und sind in vielen Ländern streng reguliert, etwa in Grossbritannien, Spanien oder mehreren asiatischen Märkten.
Berater hätten Produkte selbst nicht verstanden
Laut der Schweizerischen Vereinigung für Anlegerschutz (SASV) führe die UBS immer noch Gespräche mit geschädigten Kunden und deren Anwälten. Die Angelegenheit ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen. «Die UBS drängt viele dieser Kunden dazu, die RTPF-Verträge zu kündigen, um eine Abfindungsvereinbarung zu erhalten», sagte Arik Röschke, SASV-Generalsekretär. Die Vereinigung hat nach eigenen Angaben bisher 46 Kunden unterstützt, von denen einige bereits einen Vergleich abgeschlossen haben.
Röschke sagte, die Kunden hätten berichtet, dass ihre Berater das Produkt oft selbst nicht verstanden hätten. In einem Fall habe ein UBS-Berater einen Kunden dazu überredet, eine Hypothek auf sein Haus aufzunehmen, um in das Produkt zu investieren.
«Die meisten Kunden, die sich an uns gewandt haben, hatten den Eindruck, dass sich die UBS nicht ausreichend mit den Details befasst hat», so Röschke weiter.