Digitalen Brieftaschen, sogenannten Wallets, sind anonym und legen somit den Grundstein für illegale Geschäfte.

Inhaber von digitalen Cryptocoin-Brieftaschen sind zwar anonym, dafür herrscht aber Transaktions-Transparenz. Der Weg eines Bitcoin kann verfolgt werden.

Heute ist es bereits möglich, Transaktionen zu analysieren und Warnzeichen zu setzen. In einer Welt mit Kryptowährungen als Zahlungsmittel, ist somit jeder Schritt nachvollziehbar. Der Bürger wird somit gläsern – und dies dürfte auch nicht jedem schmecken.

Fakt ist aber: Es wir immer Kryptowährungen geben, mit denen man unerkannt handeln kann. Eine Möglichkeit, solchen Tokens einen Riegel zu schieben ist, sie schlicht als Zahlungsmittel abzulehnen.

China hat ein ICO-Verbot erlassen und verschiedentlich haben Notenbanken vor Kryptowährungen gewarnt. Zu recht?

Es sind Staaten, in denen diktatorische Verhältnisse herrschen. Sie fürchten letztlich einen Kontrollverlust, durch den Einsatz von Kryptowährungen. Wir sind mit der chinesischen Industrie nach dem Verbot in Kontakt getreten. Unisono lauteten die Rückmeldungen, dass die Suppe nicht so heiss gegessen wie sie gekocht wird.

«Wir werden Aktien, Lizenzen, Rechte und andere Anlageprodukte auf der Blockchain haben»

Die chinesischen Behörden werden ICO mit Sicherheit nicht dauerhaft verbieten, sondern auf eine Lösung hinarbeiten, die ihnen den grössten Profit einräumt.

Die Falcon Private Bank bietet neuerdings Bitcoin-Konten an, ebenso Swissquote. Eine gute Sache?

Wir werden künftig Aktien, Lizenzen, Rechte, Obligationen und alle denkbaren Anlageprodukte auf der Blockchain haben. Und deshalb ist es nur von Vorteil für die Finanzinstitute, dass sie frühzeitig Erfahrungen mit dieser Technologie sammeln.

Was braucht es für ein System, um einen Kryptowährungs-Handel zu ermöglichen? Wie handhaben wir die Compliance? Wie organisiert man für den Kunden ein Wallet, oder was braucht es für Sicherheitsmassnahmen? Diese und weitere Fragen bedürfen einer Antwort.


Luka Müller ist Partner bei der Zuger Anwaltskanzlei MME. Er betreut vor allem Unternehmen im Technologiebereich, mit Fokus auf die Blockchain-Technologie. Der promovierte Jurist und Anwalt ist zudem Experte für komplexe Compliance-Fälle im Geldwäscherei-, Antikorruptions- und Rechtshilfe-Bereich und Berater von Compliance Organisationen und Gesellschaften. 

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