Der Gewinn der SIX litt im ersten Halbjahr 2019 unter verschiedenen Sondereffekten. In der zweiten Hälfte sollen die Investitionen nun Früchte tragen. Zudem könnte die Europäische Union der Börsenbetreiberin ein unfreiwilliges Geschenk gemacht haben. 

Der Gewinn der Schweizer Börsenbetreiberin SIX brach im ersten Halbjahr ein. Der Grund dafür war die Beteiligung an Worldline. Ohne den daraus resultierenden negativen Effekt wäre der Gewinn lediglich 1 Prozent tiefer ausgefallen als in der Vorjahresperiode, schrieb die SIX am Mittwoch in einer Medienmitteilung. 

Der tatsächliche Gewinn betrug 32,4 Millionen Franken, nach 74,8 Millionen Franken in der Vorjahresperiode. Das operative Ergebnis des Unternehmens unter CEO Jos Dijsselhof fiel allerdings ebenfalls tiefer aus; Vor Zinsen, Steuern, Abschreibern und Amortisierung blieben dem Unternehmen 99,9 Millionen Franken, 30 Prozent weniger als letztes Jahr. Neben einer Preissenkung letztes Jahr liege das an den Investitionen in grosse Projekte, hiess es.

Kunden profitieren bald

SIX ist derzeit dabei, eine digitale Börse namens SDX aufzubauen, wo dereinst digitale Assets ebenso gehandelt werden könnten wie tokenisierte Aktien. Das Unternehmen investierte zudem in die Banking Services, welche zum Beispiel elektronische Rechnungen abwickeln sowie in den Bereich Innovation and Digital.

Mit diesen Investitionen sei das Fundament für gezieltes Wachstum gelegt worden, schrieb die SIX in einem Ausblick. «Verschiedene Investitionen in Innovation und neue Produkte sind in einem späten Entwicklungsstadium und werden den Kunden in der zweiten Jahreshälfte zur Verfügung gestellt.» 

Mehr Umsatz dank der EU

Mit Weigerung der Europäischen Union, die Börsenäquivalenz der Schweiz anzuerkennen, hat sich die SIX offenbar gut arrangiert. Die temporäre Anerkennung der Äquivalenz lief Ende Juni aus, das neue Regime hatte also keine Auswirkungen auf das erste Halbjahr. 

In der zweiten Jahreshälfte dürfte der Börsenstreit für die Börse selbst allerdings positive Auswirkungen haben. Es gebe «gewisse Anzeichen» dafür, dass Umsatz und Gewinn im zweiten Halbjahr davon profitieren werden, schrieb die SIX. 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel