Die grösste Schweizer Online-Bank Swissquote hat die Justizbehörden im Haus. Im Zentrum der Untersuchung stehen eine Bank aus Puerto Rico und ein schillernder Prinz aus Belgien.

In diesem Fall könnte es um dreistellige Millionenbeträge gehen: Die Online-Bank Swissquote hat einen ihrer Kunden der Schweizer Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) gemeldet.

Dabei handelt es sich um eine Bank in Puerto Rico namens Blue Ocean, die bei Swissquote ein Sammelkonto mit mehreren Hundert Millionen Franken von verschiedenen Kunden eröffnet hat. Das erschien Swissquote laut einem Bericht der Westschweizer «24heures» bereits vor ein paar Monaten dubios, zumal Blue Ocean mit der vom belgischen Prinzen Henri de Croÿ und seinem Bruder geführten Helin-Gruppe in Neuenburg geschäftet.

Helin wird bereits in Frankreich und in der Schweiz untersucht, da die Gruppe verdächtigt wird, reiche Belgier bei der Steuerhinterziehung zu unterstützen. In Genf hätten auch schon einige Kunden Strafverfahren gegen die Gruppe eingereicht, weil sie mehrere Millionen Franken im «exotischen Konstrukt Helin» verloren hätten.

Vortat zur Geldwäscherei

Der Chef von Blue Ocean musste laut dem Artikel schon im September, als Swissquote die Meldung bei der MROS einreichte, vor den Genfer Behörden antraben. Er sagte damals aus, dass er von Kunden der Helin-Gruppe mindestens 63 Millionen Franken erhalten habe, als die Helin-Gruppe in den Vereinigten Arabischen Emiraten in einen Betrugsfall verwickelt war.

Laut «24heures» soll die Genfer Staatsanwaltschaft Swissquote eine Anordnung zur Beschlagnahmung übermittelt haben, die die Zustellung zahlreicher Unterlagen und Dokumente verlangt. Die Untersuchung von Blue Ocean würde sich auf den Verdacht eines qualifizierten Steuervergehens konzentrieren. 

Weder Swissquote noch die Genfer Justiz wollten den Bericht kommentieren. Bei seiner Anhörung im September behauptete der Chef von Blue Ocean, dass sein Unternehmen in diesem Fall selber ein Opfer sei, da es auch 1,5 Millionen Dollar durch die rechtlichen Probleme der Helin-Gruppe verloren habe.

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