Die Schweizer Post geht eine Partnerschaft für die europaweite Handhabe von Kundendaten ein. Die Plattform soll auch hiesigen Banken das Kunden-Onboarding erleichtern – mit im Boot ist eine deutsche Firma.

Die Post und die zur deutschen Bertelsmann-Gruppe gehörende Arvato Financial Solutions gehen ein Joint-Venture ein. Wie die deutsche Kreditmanagement- und Datenspezialistin am Donnerstag mitteilte, lancieren die beiden Partner in der Schweiz Cinfoni, einen einheitlichen Standard zum Umgang mit regulatorischen Daten (im Banking wie bei Unternehmen etwa die zentrale Kundenindentifizierung KYC).

Prozesse vereinfachen

Cinfoni ist laut den beiden Partnern als offener Rahmen gedacht und damit lokalen Daten- und Serviceanbietern im europäischen Zahlungsverkehrs-Raum zugänglich. Die Verwendung des Standards soll unter anderem das Onboarding und die vorgeschriebenen periodischen Wartungsprozesse für Banken und deren Kunden verbessern, beschleunigen und vereinfachen, wie es weiter hiess.

Die Problematik des aufwändigen Umgangs mit Kundendaten ist am Schweizer Finanzmarkt erkannt (finews.ch berichtete etwa hier und hier). Indes fehlt ein einheitlicher Standard für eine branchenweite und digitale Lösung. Die Beratungsfirma PWC schätzte unlängst, dass die hiesigen Banken damit allein im Firmenkundengeschäft über 200 Millionen Franken pro Jahr einsparen könnten.

Europäische Ambitionen

Nun muss sich zeigen, ob der Post gelingt, was selbst den Bankriesen UBS und Credit Suisse nicht glücken mochte.

Das deutsche Cinfoni-Utility ist bereits auf dem Markt eingeführt. Darüber hinaus planen Arvato und die Post, ihr Joint-Venture auch im europäischen Finanzdienstleistungsraum einzuführen. Weitere Partnerschaften und der globale Ausbau des Open-Network-Ansatzes werden folgen, hiess es am Donnerstag.

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