Genf wird nun doch nicht Sitz des Gremiums, das weltweit über Nachhaltigkeits-Standards wacht. Dies ist ein unliebsames Resultat des Klimagipfels in Glasgow.

Der neue Sitz des International Sustainability Standards Board (ISSB) wird nach Frankfurt gehen, wie die verantwortliche International Financial Reporting Standards Foundation (IFRS) am Mittwoch mitteilte. Die IFRS-Stiftung legt den gleichnamigen Standard für die Finanzberichterstattung von Firmen fest.

Entscheid fiel in Glasgow

Die Organisation hat die Entscheidung während der COP-26-Klimakonferenz im schottischen Glasgow getroffen. Dies «nach einem gründlichen Prozess, bei denen es auch Gespräche mit den Bewerbern um den Sitz gegeben hat», sagte eine Sprecherin gegenüber finews.ch.

Für die Stadt und die Schweiz ist die Vergabe nach Frankfurt ein herber Rückschlag bei den Bemühungen, sich als weltweit führendes Land im Bereich nachhaltiger Finanzen zu etablieren. In Genf gibt es bereits ein bestehendes Netzwerk zwischen den Vereinten Nationen und Nichtregierungs-Organisationen, die auf nachhaltige Finanzen und Impact Investing spezialisiert sind, sowie diversen Finanzinstituten.

Nicht nur in Frankfurt

Den Informationen zufolge wird der ISSB-Vorstand in Frankfurt angesiedelt, während der Standort im kanadischen Montreal für die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den regionalen Akteuren verantwortlich sein wird. Die Zentren sollen ihre Arbeit Anfang 2022 aufnehmen.

«Es ist wichtig zu betonen, dass die ISSB durch ein Modell mit mehreren Standorten eine globale Präsenz haben wird», erklärte die Sprecherin. Die Büros auf der ganzen Welt werden daher auch ihre eigenen Zuständigkeiten haben. Die Planungen für Büros in Peking und Tokio für die Vertretung in der Region Asien-Pazifik sind noch nicht abgeschlossen.

Fehlende Standards

Mit der Gründung des ISSB will die IFRS-Stiftung der wachsenden Bedeutung einer einheitlichen Nachhaltigkeits-Berichterstattung von Unternehmen Rechnung tragen. Gerade das Fehlen einheitlicher Standard hat sich als Hemmschuh für die Verbreitung der Nachhaltigen Finanz erwiesen.

«Um die Chancen und Risiken richtig einschätzen zu können, benötigen Investoren qualitativ hochwertige, transparente und weltweit vergleichbare Nachhaltigkeitsangaben, die mit den Jahresabschlüssen kompatibel sind», so Erkki Liikanen, Vorsitzender des IFRS Foundation Trustees, in einer Erklärung.

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