UBS-Aktionär Cevian legt bei Standortfrage nach
Aufgrund der geplanten neuen strengeren Kapitalvorschriften werde es in Zukunft «nicht rentabel» sein, eine grosse internationale Bank von der Schweiz aus zu führen, sagte der Cevian-Co-Chef Lars Förberg gegenüber der «Financial Times» (Artikel hinter Paywall).
«Der Verwaltungsrat hat die Verantwortung sicherzustellen, dass die UBS ihre Wettbewerbsfähigkeit schützt«, sagte er. «Unter den aktuellen Vorschlägen ist es nicht machbar, eine grosse internationale Bank von der Schweiz aus zu betreiben. Wir sehen daher keine andere realistische Option als einen Wegzug.»
Der grösste spezialisierte aktivistischer Investor Europas hält rund 1,4 Prozent der UBS-Aktien. Zuvor hatte sich Förberg bereits in der «NZZ am Sonntag» entsprechend kritisch zur geplanten Regulierung der UBS geäussert.
Unverständnis für Haltung des Bundesrats
Die Vorschläge der Regierung, die die Bank zu einer Kapitalaufstockung von bis zu 26 Milliarden Dollar zwingen würden, werde sich durch Lobbyarbeit nicht mehr wesentlich abändern lassen, ist der Manager überzeugt. «Die Botschaft des Bundesrats ist klar: Die UBS ist zu gross für die Schweiz. Ich respektiere die Entscheidung des Bundesrats, aber ich verstehe sie nicht. Sie kann nicht rückgängig gemacht werden. Auch Lobbyisten können daran nichts ändern. Diese Bemühungen kann man sich sparen.»
«Die UBS ist der grösste Vermögensverwalter ausserhalb der USA mit geringem Risiko. Jedes Land würde sich eine solche Bank wünschen», sagte Förberg weiter.
UBS-Chef Sergio Ermotti hatte in der vergangenen Woche gesagt, dass die Bank «weiterhin als erfolgreiche globale Bank mit Sitz in der Schweiz agieren» wolle. Es sei zu früh, um sich zu einer Reaktion auf die Regulierung zu äussern.