Was für ein Zufall! Just an dem Tag, als Roche den vom Wettbewerber Novartis gehaltenen Aktien zurückkauft, hat das SRF ein breit angelegtes Doku-Porträt der Pharma-Erbenfamilien Hoffmann und Oeri im Programm.

Die Familie, die den Basler Pharmakonzern Roche kontrolliert, konnte ihr Vermögen während der Coronavirus-Pandemie auf rund 35 Milliarden Franken steigern, wie das Schweizer Fernsehen «SRF» berichtet. Die Sendung fällt mit dem Rückkauf von rund einem Drittel der Roche-Aktien vom Konkurrenten Novartis am Donnerstag zusammen.

Das TV-Porträt bietet einen seltenen Einblick in die Strukturen einer der reichsten Familien der Schweiz. André Hoffmann, der den gemeinsamen Aktienbesitz der Familien Hoffmann und Oeri vertritt, sagte in der vom «SRF» am Donnerstag ausgestrahlten Dokumentation: «Für mich ist der Wert der Aktie nicht wichtig, sondern vielmehr der Einfluss, den mir die Aktie gibt.»

Steuerliche Verpflichtungen

Der Konzern hat allein in diesem Jahr 729 Millionen Franken an die Familien Hoffmann und Oeri ausgeschüttet. «Es ist sicher so, dass wir auf die Dividendenzahlungen angewiesen sind, auch um unsere Vermögenssteuern zahlen zu können auf genau diesen Aktien», sagte Jörg Duschmalé, ein weiterer Roche-Erbe, gegenüber dem Staatssender.

Roche-Chef Severin Schwan gehört mit einem Jahresgehalt von rund 15 Millionen Franken zu den bestbezahlten Managern Europas. Der Österreicher, der in der Schweizer Wirtschaft bestens vernetzt ist, ist auch stellvertretender Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, deren Leitung vor wenigen Monaten António Horta-Osório übernommen hat.

Familiendiskussionen

Der 63-jährige Hoffmann sagte, die Familie sei sich nicht immer «spontan» einig, wie sie ihre Anteile ausüben solle. Zuvor sprach er davon, dass er von dem karitativen Engagement, für die verschiedene Zweige der Familie einen Teil ihres Vermögens eingesetzt haben, desillusioniert sei.

Und wie viele Familien unterhalten auch die Roche-Clans Hoffmann und Oeri einen WhatsApp-Gruppenchat, um sich auszutauschen. «Wir sind modern», hiess es. Auf die Frage, ob das wirklich funktioniert, lachte Hoffmann. «Uff... manchmal.»

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