In einer Serie von finews.ch berichten ausgewählte Fondsmanager aus ihrer Heimatstadt im Sommer. Die Reise geht diesmal nach London.

Von Robert Secker, Portfolio-Spezialist bei T. Rowe Price

In den Metropolen dieser Welt treffen oft viele Kulturen aufeinander. Auch in London kommen zahlreiche Nationalitäten zusammen. Wer die asiatische Lebensart mitten in Europa hautnah miterleben möchte, sollte einen Abstecher nach Chinatown machen.

Dieses Viertel gehört zum Stadtteil Soho und ordnet sich rund um den Leicester Square an. Längst ist das exotische Chinatown zu einem Touristenmagneten und damit zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Themsestadt geworden.

Rob Secker 0021

Rob Secker (Bild: T. Rowe Price)

Tatsächlich gehört das Chinatown in der britischen Hauptstadt im internationalen Vergleich eher zu den kleineren Vierteln ihrer Art. Die grösste chinesische Kommune innerhalb Europas findet sich in Paris. Doch das Londoner Chinatown steht der Konkurrenz in nichts nach. Der Eingang in London ist durch ein grosses chinesisches Tor (Bild ganz oben) markiert.

Von Düften geleitet

Hier spaziere ich manchmal umher und lasse mich von den Düften leiten. Das Angebot an Restaurants ist riesig und viele bieten ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein Favorit von mir sind die Restaurants, die Hotpots anbieten. Kurz erklärt, funktionieren sie folgendermassen: Man wählt zunächst einen «Hot Pot», also die Brühe, und das, was man darin zubereiten möchte. Keine Sorge, ich kenne auch nicht alle Zutaten, die dort ausgestellt sind, einige habe ich noch nie gesehen, aber das Personal kann einem weiterhelfen.

Der Preis für eine Mahlzeit beträgt etwa 15 bis 20 Pfund, je nachdem, was man sich zusammenstellt. Das ist ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man bedenkt, dass hier nur frische lokale Produkte verwendet werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Option auszuprobieren.

Tausende von spannenden Unternehmen

Genauso gross und vielfältig wie Chinatown in London ist auch der chinesische Aktienmarkt. Der chinesische MSCI-Index umfasst in erster Linie die 100 grössten Unternehmen des Landes. Tatsächlich gibt es aber Tausende von spannenden Unternehmen, deren Qualität in Bezug auf Unternehmensführung und Nachhaltigkeit meiner Meinung nach viel besser ist als noch vor zehn Jahren.

Das Spannende an China ist aus unserer Sicht, dass es sich stets verändert. Ständig drängen neue Unternehmen auf den Markt, probieren neue Technologien und neue Geschäftsmodelle aus. Für uns besteht der beste Teil des Marktes darin, Unternehmen zu kaufen, die diesen Wandel vorantreiben, anstatt Aktien zu kaufen, die nach der Definition von Mega-Caps bereits gewonnen haben. Aber viele Anleger beschäftigen sich nicht wirklich mit dem Markt und haben keinen Zugang zu ihm.

Revolution der Elektrofahrzeuge

Wir investieren nicht in Themen, aber ein Bereich, der das Wirtschaftswachstum in verschiedenen Bereichen des chinesischen Aktienmarktes in den nächsten fünf bis zehn Jahren antreiben wird, ist zweifellos die Revolution der Elektrofahrzeuge. Und China steht an vorderster Front, wenn es darum geht, den Wandel bei den Elektrofahrzeugen voranzutreiben.

In China gibt es bereits einige Hersteller von Elektrofahrzeugen, die beginnen, rentabel zu werden und die Aufmerksamkeit der chinesischen Konsumenten auf sich zu ziehen. Dies wird zu einer enormen Nachfrage führen, nicht nur nach Autos, sondern auch nach allen Komponenten, einschliesslich Glas, Sensoren, Chips, technischen Teilen usw. Dies ist ein wichtiger Motor für die industrielle Nachfrage in China.


 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.58%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.02%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.95%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.57%
pixel