Ist das Spekulationsfieber am Kryptomarkt zurück? Händler haben diese Woche einen Stablecoin eines Schweizer Unternehmens in ungeahnte Höhen getrieben. Nun bereitet die weltgrösste Kryptobörse einen Entschädigungsplan vor.
Kryptowährungen sind wieder en vogue. Der Bitcoin eilt bei aktuell knapp 43'300 Dollar in diesem Jahr von einem Hoch zum nächsten – und mit ihm zahlreiche andere digitale Vermögenswerte wie etwa Ether.
Derweil liefern sich zwei Schweizer Krpyto-Spezialisten mit Investmentgiganten wie Blackrock oder Invesco ein Wettrennen um den ersten Bitcoin-Spot-ETF (börsengehandelter Indexfonds) in den USA, und in der Schweiz führen sogar Kantonalbanken Krypto-Dienstleistungen für ihre Kundinnen und Kunden ein.
Nach Emission durchgestartet
Nach dem Krypto-Winter, der durch den Zusammenbruch der Kryptobörse FTX vor rund einem Jahr ausgelöst wurde, herrscht nun auch wieder Tauwetter bei den Einführungen von Kryptowährungen. Die Ausgabe neuer Coins wird wieder häufiger warm begrüsst. Manchmal werden die neuen Token von der Community sogar viel zu gut aufgenommen. So sorgte dieser Tage ein «Schweizer» Stabelcoin für helle Aufregung auf dem Kryptomarkt.
Der vom Zuger Kryptounternehmen Anchored Coins herausgegebene Stablecoin AEUR, der an den Euro gekoppelt ist, erlebte kurz nach seiner Notierung am Spotmarkt am Dienstag einen Preisanstieg um rund 200 Prozent. Dabei sind Stablecoins Kryptowährungen, die fest an Vermögenswerte wie Dollar, Euro oder Gold gekoppelt sind.
Offenbar wussten aber viele Trader nicht, dass es sich bei AEUR um einen Stablecoin handelt, was die extremen Preisschwankungen begünstigte.
«Missverständnis»
In einem Blogeintrag vom Mittwoch erklärte die weltgrösste Kryptobörse Binance nun, dass sie einen Entschädigungsplan für Nutzer aufstellen wird, die den Stablecoin gekauft haben, nachdem sein Wert auf über 3 Dollar gestiegen war. Laut der Ankündigung sind Nutzer, die zwischen 17:41 UTC und 18:31 UTC am 5. Dezember AEUR gekauft haben und den Stablecoin nicht verkaufen konnten, für die Entschädigung berechtigt.
Der plötzliche Preisanstieg wurde auf ein Missverständnis unter einigen Binance-Händlern zurückgeführt, die den Stablecoin-Charakter von AEUR nicht erkannt hatten. Als Reaktion auf den plötzlichen Anstieg hatte die Börse zuvor den Handel in vier der Handelspaare des Vermögenswerts sofort gestoppt. Die Entscheidung wurde mit der anormalen Volatilität des Stablecoin-Preises begründet.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.55%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.9%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.99%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.01%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.56%
