Selbst die Technologie-Titel konnten sich den aktuellen Marktschwankungen nicht entziehen. Aber sie hätten die Krise bisher gut gemeistert, stellt Hagen-Holger Apel von DNB Asset Management fest.

Von Hagen-Holger Apel, Country Head Switzerland, Senior Client Portfolio Manager, DNB Asset Management

Technologieunternehmen zählen zu den langfristigen Gewinnern, dies zeigt ein Blick auf die Wertentwicklung. Wer zum Beispiel im Jahr 2000 in den Nasdaq 100 Index investiert hat, konnte bis Ende 2019 eine jährliche Rendite von 7,2 Prozent einfahren, ein Investment in den S&P500-Index hingegen erzielte hingegen nur 4,8 Prozent jährlich.

Aufgrund der aktuellen Krise ist der Bedarf an digitalen Infrastrukturen und Home-Office-Lösungen nochmals stark angestiegen. Profiteure der Krise sind Entertainment-Anbieter im Gaming- und Streaming-Bereich sowie Lieferdienste, die mit Apps agieren.

Grosse Liquiditätspolster

Unabhängig von krisenbedingten Schwankungen dominieren die langfristigen Themen wie Cloudanwendungen, der Ausbau der 5G-Netzwerke, Streamingdienste und Künstliche Intelligenz die für Investoren relevanten Themen.

Anhand der aktuellen Situation lässt sich erahnen, dass die IT-Branche verhältnismässig gut durch die Krise kommen wird. Viele grosse Technologieunternehmen verfügen über ausreichend grosse Liquiditätspolster und es stellt sich hier die Frage, wer am meisten profitieren kann.

Wie lassen sich die Perlen finden?

Die Gewinnschätzungen der Analysten sind in der Krise nahezu bedeutungslos geworden, der Fokus sollte daher auf den langfristigen Faktoren für 2021 und 2022 liegen. Innerhalb des TMT-Sektors zählte der Subsektor Telekommunikationsdienstleistung mit einem Minus von 14,3 Prozent seit Jahresbeginn zu den relativen Outperformern und ist mit einem Zwölfmonats-Forward-P/E von 14,7 im Vergleich am günstigsten bewertet.

Titel aus den Sektoren Hardware und Semiconductor verloren im Schnitt knapp 16 Prozent und Titel aus dem Sektor Media & Entertainment waren durchschnittlich mit -28,2 Prozent die grössten Verlierer. Interessanterweise hat der Sektor mit dem höchsten P/E, der Software & Service-Sektor die geringsten Verluste aufzuweisen

Verhaltene Gewinnrevisionen

Dem hohen strukturellen Wachstum im Bereich Software & Services steht mittlerweile ein Zwölfmonats-Forward-PE von 28,2 gegenüber, was diesen Subsektor zum teuersten des TMT-Universums macht. Trotz Beliebtheit bei Anlegern haben wir diese Titel aufgrund der relativ hohen Bewertungen untergewichtet.

Gewinnrevisionen im TMT-Sektor waren im letzten Monat insgesamt verhalten. Mit einer durchschnittlichen Anpassung der erwarteten Gewinne von -0,6 Prozent schlug sich der Subsektor Telekommunikationsdienstleistung verglichen mit anderen wie Hardware (-7 Prozent), Halbleiter (-5,8 Prozent) und Media & Entertainment (-9,9 Prozent) am besten.

Chancen dank Konsolidierung

Wir haben daher die Telekommunikationsdienstleister etwas übergewichtet, da wir sie kurz- und langfristig als relative Gewinner sehen. Auch wenn einige Teilbereiche der Telekommunikationsdienstleister krisenbedingt geringere Umsätze aufweisen werden, so erwarten wir dennoch steigende Margen und höhere Cashflows.

Welchen Stellenwert der Sektor hat, zeigt sich auch durch den Appell der EU-Kommission an Netflix, Amazon und YouTube, ihre Streamingqualitäten zur Entlastung des Netzes zu drosseln.

Diskrepanz noch nie grösser

Eindringlichen Forderungen nach einem investitionsfreundlichen Rechtsrahmen in Europa sprechen ebenfalls für den Sektor. Tim Hoettges, CEO der Deutschen Telekom, setzte sich auch dafür ein, «mit Elan an der Änderung des regulatorischen und kartellrechtlichen Rahmens in Europa zu arbeiten, um die Konsolidierung herbeizuführen, die die Region braucht.»

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die Diskrepanz zwischen «Growth» und «Value» war nie grösser. Langfristig, so zeigen Rückrechnungen, bietet eine auf «Value» basierende Bottom-up-Anlagestrategie die grössten Erfolgschancen. Kurzfristige Über- und Unterbewertungen stellen für aktive Fondsmanager jedoch Chancen dar.


DNB Asset Management ist ein führender nordischer Vermögensverwalter, der Produkte innerhalb der nordischen Anlageklassen und in ausgewählten Themenbereichen anbietet. Er gehört zu 100 Prozent der an der Osloer Börse notierten DNB ASA Group, die zu den erfolgreichsten Finanzdienstleistern Skandinaviens zählt.


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