Partners Group übernimmt einen Mehrheitsanteil am Schweizer Luxusuhren-Brand Breitling, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Im Jahr 2027 soll das Unternehmen an die Börse gebracht werden.

Partners Group macht den Sack zu. Nachdem der Zuger Vermögensverwalter im Herbst 2021 über seine Privatmarkt-Fonds eine Minderheit an Breitling aufgebaut hat, will er nun eine Mehrheit von 50,3 Prozent am Luxus-Uhrenbauer übernehmen. Die Finanzinvestorin CVC, die seit 2017 an Breitling beteiligt ist, würde nach der Transaktion noch 23,6 Prozent am Uhrenbauer halten.

Dritte zu Investitionen eingeladen

Dies geht aus Unterlagen zur Transaktion hervor, die finews.ch vorliegen. Wie es heisst, soll ein erstes Closing bereits Mitte Dezember stattfinden. Partners Group wollte die Transaktion auf Anfrage nicht kommentieren. Seitens Breitling steht die Antwort noch aus.

Weitere 23,6 Prozent stehen Dritten offen, wobei die Anteile auch über Banken an reiche Private und Profiinvestoren vertrieben werden. 2,8 Prozent der Aktien werden schliesslich vom Management des Uhrenbauers um Georges Kern gehalten. Der bekannte Manager ist 2017 vom Luxusprodukte-Hersteller Richemont zum Unternehmen gestossen, um die Marke neu zu positionieren. Dennoch wird Breitling von den gleichen Parteien kontrolliert werden wie zuvor, also CVC, Partners Group und dem Management.

Exit bereits 2027?

Ziel der neu zusammengesetzten Eigentümerschaft ist es, über die nächsten fünf Jahre Umsatz und Betriebsgewinn von Breitling zu verdoppeln. Seit der Ankunft von Kern ist dies beim Umsatz schon gelungen. Für das Jahr 2027 ist ein Börsengang (IPO) an der Schweizer Börse SIX geplant. Dies wäre dann der Moment, wo die Finanzinvestoren ihren Exit vornehmen könnten.

Den Unterlagen zufolge ist Breitling derzeit etwa im Branchenschnitt bewertet. Ebenfalls wird den Investoren der Einstieg mit dem Marktpotenzial von Schweizer Luxusuhren schmackhaft gemacht. Diese seien nicht nur bei der weltweit wachsenden Schicht von Vermögenden höchst beliebt, sondern auch als Mittel zur Wertaufbewahrung zunehmend beliebt. Tatsächlich vermochten teure Uhren dem schnellen Anstieg der Inflation in den vergangenen Monaten zu trotzen.

Wachstumsraten von 8 Prozent

Für den Markt der Schweizer Luxusuhren wird eine jährliche Wachstumsrate von bis zu 8 Prozent bis 2026 prognostiziert.

Fest steht schon heute, dass die Transaktion einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird und Privatmarkt-Investments wohl wieder etwas heller strahlen lässt. Nach der globalen Zinswende ist es in dem Sektor zu einer Deal-Flaute gekommen, was nicht zuletzt auch im Geschäftsgang von Partners Group Spuren hinterlassen hat.