Die erfolgsverwöhnte Privatmarkt-Spezialistin spürt die Zinswende bei den Gebühren und dem Gewinn. Das hat nun auch Folgen für die Saläre.

Die in Baar ZG beheimatete Vermögensverwalterin Partners Group hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnrückgang erlitten; dies ging aus den detaillierten Zahlen hervor, welche die Spezialistin für Alternative Anlagen am Dienstag publizierte. Zuvor hatte das Unternehmen schon vergangenen Juli zum Semester berichtet.

Wie sich nun zeigt, sank der Reingewinn im Vorjahresvergleich um 26 Prozent auf 464 Millionen Franken. Die Gesamteinnahmen aus Management- und Performance-Gebühren gingen um 22 Prozent auf 881 Millionen Franken zurück.

Warnung bei den Gebühren

Ins Auge springt dabei der Rückgang der Performance-Abhängigen Einkünfte, die sich zum Vorjahr um 84 Prozent verringerten und noch 8 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachten. Die Performance Fees für das Gesamtjahr 2022 werden voraussichtlich unter der mittel- bis langfristigen Prognose von 20 bis 30 Prozent liegen, warnte Partners Group.

Der Einbruch ist eine direkte der Folge der Reaktion des Vermögensverwalters auf die Marktlage. So hat Partners Group nach eigenen Angaben ausgewählte Verkäufe von Unternehmen und Vermögenswerten, welche ursprünglich für das Jahr 2022 geplant waren, bereits im Jahr 2021 realisiert. Dies, da die Wertschöpfungsziele erreicht und das Marktumfeld besonders vorteilhaft gewesen sei. Zweitens wurden Veräusserungen, die ursprünglich für das erste Halbjahr 2022 geplant waren, mit Hinblick auf das sich verändernde Marktumfeld auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Teure Talente

Wie auch finews.ch berichtete, hat sich in den vergangenen Monaten das Umfeld für Privatmarkt-Anlagen aufgrund der steigenden Zinsen eingetrübt; viele Deals kamen nicht mehr zustande.

Wie dem Semesterbericht weiter zu entnehmen war, wirkte sich der Einbruch der Gebühren auch auf die Löhnen aus. Der Personalaufwand, der 80 Prozent der Gesamtbetriebskosten ausmachte, verminderte sich im ersten Halbjahr um 35 Prozent. Der nicht von der Performance Fee bedingte Personalaufwand wuchs im Einklang zum Mitarbeiterwachstum und beinhaltete weiter höhere Aufwände für Bonuszahlungen, die laut dem Finanzdienstleister dem wettbewerbsintensiveren Markt für hochqualifizierte Mitarbeitende geschuldet sind.

Vermögenszuflüsse bestätigt

Immerhin bestätigte Partners Group den Ausblick für 2022 auf die erwartete Kundennachfrage für die verschiedenen Fondsangebote von 22 bis 26 Milliarden Dollar, kombiniert mit (negativen) 10 bis 12 Milliarden Dollar, welche sich aus reiferen Investmentprogrammen und Kapitalrückflüssen aus Evergreen-Programmen ergeben. Wenn ein gewöhnlich auf zehn bis zwölf Jahre ausgelegter Privatmarkt-Fonds ausläuft, reduzieren sich die verwalteten Vermögen schrittweise; dies wird als so genannter Tail-Down-Effekt bezeichnet.

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