Luxushandtaschen und -uhren übertreffen nach wie vor andere Sammlerstücke, wenn es um den jährlichen Ertrag geht. Sie bieten auch Schutz gegen Inflation.

Im Zuge der rasch anziehenden Inflationsdynamik werden die globalen Finanzmärkte derzeit kräftig durchgeschüttelt. Die Volatilität an den Aktien- und Bondmärkten hält die Anleger in Atem. Sie versuchen verstärkt, sich gegen die Inflation abzusichern, und blicken sich daher vermehrt nach alternativen Anlagen um, die Schutz gegen die rekordhohen Teuerungsraten gewähren.

Als willkommener Zufluchtsort bieten sich da womöglich Luxusgüter an. Denn Luxus ist auch in schwierigen Zeiten wie jetzt mehr als eine glänzende Fassade. Dank Exklusivität, Authentizität und Status finden exquisite Luxuswaren selbst in wirtschaftlich unsicheren und inflationären Zeiten immer willige Käufer.

Mit Rolex allzeit gut gewappnet

Chanel-Handtaschen, gefolgt von traditionellen chinesischen Kunstwerken und Luxusarmbanduhren – insbesondere die Zeitmesser des Schweizer Herstellers Rolex – bieten den wirksamsten Schutz vor der steigenden Inflation. Rolex-Uhren scheinen gar das ideale inflationäre Allwetter-Wertaufbewahrungsmittel zu sein.

Zu diesem Schluss kommt die gemeinsam von der Credit Suisse und Deloitte herausgegebene Studie «Collectibles Amid Heightened Uncertainty and Inflation» (Sammlerstücke inmitten erhöhter Unsicherheit und Inflation), welche die jüngsten Trends bei Sammlerstücken untersucht hat.

Luxus 500

Am anfälligsten auf hohe Inflationsraten sind laut der Studie dagegen Spitzenweine sowie amerikanische und lateinamerikanische Kunst. Umgekehrt sind klassische Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst am wertbeständigsten in Zeiten niedriger oder normaler Inflation.

Klassifizierbar wie Finanzanlagen

Luxushandtaschen und -uhren übertreffen punkto jährlicher Rendite andere Sammlerstücke. Sie gehören zu den alternativen Anlagen, die trotz des pandemiebedingten Abschwungs und der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Veränderungen beachtliche Renditen erzielt haben.

Laut den Autoren können Sammlerstücke wie Finanzanlagen klassifiziert werden: Beispielsweise als Wertaufbewahrungsmittel, die sich durch «geringes Risiko, geringe Volatilität und im Allgemeinen mittlere einstellige Renditen» auszeichnen, und als Kapitalwachstumsanlagen mit mittlerem bis hohem Risiko.

Uhren und Schmuck sowie Handtaschen heben sich deutlich als Wertaufbewahrungsmittel mit geringer Volatilität (zwischen 2,5 und 5 Prozent jährlich) und geringen Rückschlägen ab, heisst es in der Studie. Mit Ausnahme der Taschenuhren liegen ihre jährlichen Renditen zwischen 4,5 und 6,5 Prozent.

Ikonisch, aber volatiler

Aber auch hier gilt es Unterschiede zu beachten. Die Birkin-Taschen von Hermès beispielsweise weisen im Gegensatz zu den Chanel-Taschen «eine höhere Volatilität auf, die eher mit der von globalen Anleihen oder Hedge-Fonds unter den Finanzanlagen vergleichbar ist». Allerdings, so merken die Autoren an, haben die ikonischen Birkin-Taschen ein «besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis» als die Chanel-Designerstücke.