MG Cyberster: Elektrisierendes Comeback der Roadster-Ära

Das Gütesiegel «MG» trägt bis heute Glanz. Selbst wenn die britische Marke nach ihrem Konkurs in den frühen 2000er-Jahren in chinesischen Besitz wechselte: Wer mit dem neuen Cyberster vorfährt, erntet fast überall anerkennende Blicke – begleitet von der Bemerkung: «Oh, ein MG!»

Der Cyberster knüpft direkt an das grosse Erbe der Marke an: Roadster, jene Gattung sportlich-leichter Cabrios, die über Jahrzehnte mit MG verbunden war. Und gerade weil offene Zweisitzer heute fast aus dem Strassenbild verschwunden sind – abgesehen von vielleicht dem Mazda MX-5 und Mercedes SL –, garantiert der Cyberster einen bemerkenswerten Auftritt.

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Cabrio-Qualitäten. (Bild: zVg)

Fahrt ins Cabrio-Paradies

Mit besonderer Neugier hat finews.ch den Cyberster in seiner stärksten Version mit 375 kW (510 PS) und Allradantrieb getestet – auf einer ausgedehnten Tour von Zürich durch die Toskana bis an die Côte d’Azur.

Spätsommerliche Temperaturen, der Fahrtwind und der Blick aufs Mittelmeer bildeten das perfekte Umfeld, um die Cabrio-Qualitäten auszukosten. Insbesondere die Flügeltüren sorgen für einen glamourösen Auftritt.

Schön, aber schwer

Optisch überzeugt der Cyberster als ausgesprochen schönes Auto. Doch das Elektro-Zusatzgewicht von fast zwei Tonnen Leergewicht macht sich bemerkbar: Die Sitzposition liegt höher als bei klassischen Roadstern, und die Agilität in den Kurven bleibt unvermeidlich hinter dem leichtfüssigen Kurvenspiel der historischen Vorbilder zurück..

Dafür punktet das Auto mit spontaner Beschleunigung: In 3,2 Sekunden sprintet er aus dem Stand auf 100 km/h.

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Vier Bildschirme für maximale Futuristik. (Bild: zVg)

Reichweite und Laden

Mit der 77-kWh-Batterie schafft der getestete Allrad-Cyberster in der Praxis gut 350 Kilometer Reichweite bei betont sportlicher Fahrweise. Offiziell gibt MG für dieses Modell 443 Kilometer nach WLTP an.

Beim Laden zeigen sich hingegen Verbesserungspotenziale: Die Spitze von 144 Kilowatt fällt sehr schnell ab – moderne Konkurrenz lädt merklich schneller. Das heisst: längere Stopps an der Ladesäule, als man es idealerweise mittlerweile gewohnt ist.


Unter dem Strich findet finews.ch: Der MG Cyberster ist ein faszinierendes Auto für Individualisten: ein elektrischer Roadster, der Spass macht, grossartig aussieht und das traditionsreiche Roadster-Erbe in die Gegenwart überträgt. Kurvendynamisch muss man Abstriche machen, doch ein ultrasportlicher Fun-Car mit viel Charakter ist das Auto alleweil. Der Cyberster startet in der Schweiz bei 63’990 Franken, die getestete AWD-Version kostet ab 67’990 Franken. Angesichts der Leistung, des Designs und der Seltenheit im Segment ist das ein ausserordentlich fairer Preis.