Weshalb wir allen Grund hätten, stolz auf die UBS zu sein

Was bleibt vom Bankenjahr 2025 – und wer steht am Ende auf der Gewinner-, wer auf der Verliererseite? In der neuen Podcast-Folge spricht Headhunter Reto Jauch Klartext über die tektonischen Verschiebungen auf dem Schweizer Bankenplatz.

Jauch zeichnet ein differenziertes und schonungslos kritisches Bild. Die verschärften Kapitalvorschriften für die UBS bezeichnet er als eine der zentralen und zugleich heikelsten Entwicklungen des Jahres. Sie seien längst mehr als ein regulatorisches Detail, sondern Ausdruck einer grundlegenden Wettbewerbs- und Standortfrage. Jauch: «Alle müssen sich mit der Frage beschäftigen: Wie viel Stabilität verträgt ein Finanzplatz, ohne seine internationale Attraktivität einzubüssen?» Der Zürcher Headhunter sieht darin auch eine gesellschaftliche Frage. 

Jauch warnt vor einem Teufelskreis aus Überregulierung und unternehmerischer Lähmung: «Ohne Mut gibt es kein Unternehmertum. Ohne Unternehmertum gibt es keinen Wohlstand», sagt er und plädiert für eine breite Debatte über das richtige Umfeld für unternehmerische Leistung. Die Schweiz sei aktuell «sehr stark auf der Stabilitätsseite unterwegs».

  

Gleichzeitig diagnostiziert Jauch zunehmende Mühe bei vielen Privatbanken. Die Konsolidierung schreitet voran, kleinere Institute verschwinden, das Ökosystem wird dünner. «Der Rückgang der Vielfalt ist real und er verändert den Charakter des Finanzplatzes», so sein Befund.   

Jauch äussert sich im Podcast über Gewinner und Verlierer. Ein wichtiges Thema ist dabei auch die UBS. Trotz Integration der Credit Suisse, Nachfolgefragen an der Konzernspitze und massiver politischer wie regulatorischer Aufmerksamkeit zeigt sich Jauch beeindruckt: «Wir sollten stolz auf die UBS sein.»Dass die Bank diese Vielzahl komplexer Themen gleichzeitig bewältige, ohne handlungsunfähig zu werden, sei sehr bemerkenswert  – insbesondere auch, was den Intergrationsprozess betrifft.

Auffällig ist dabei laut Jauch die Diskrepanz in der Wahrnehmung: Während man in der Schweiz oft hyperkritisch diskutiere, werde in Finanzzentren wie London oder New York «der Hut gezogen». 

Ein Podcast über Machtverschiebungen, Regulierungsdynamiken und die Frage, wohin sich der Finanzplatz Schweiz wirklich bewegt.

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