Sie hofften auf Traumrenditen und sahen ihr Geld nie wieder. Mit betrügerischen Finanzprodukten hat Ulrich Engler auch die Gelder seiner Schweizer Anleger verprasst.

Früher verkaufte er Staubsauer und Versicherungen, bis er sich 2006 selbst zum «Investmentbanker des Jahres» kürte. In deutschen Tageszeitungen warb Ulrich Engler für sein «konservatives Anlagekonzept» und versprach Renditen von bis zu sechs Prozent - im Monat. Um die versprochenen Renditen zahlen zu können, hätte er so Gewinne von täglich 1,3 Millionen Dollar erzielen müssen.

Kaum zu glauben: Insgesamt 1'295 Personen sollen auf das Angebot des Betrügers hereingefallen sein, wie die «Rhein-Neckar-Zeitung» berichtet. Laut Anklage legten sie mindestens 37 Millionen Dollar an. Unter ihnen sind auch viele Deutsche sowie Schweizer und Österreicher.

Auch Betrugsfälle in der Schweiz

Selbst Boxlegende Axel Schulz schenkte den Renditeversprechen Englers Glauben und investierte Geld in dessen angeblichen «vorbörslichen» Tageshandel an US-Börsen.

Auch Richard Janki, Geschäftsführer der inzwischen liquidierten Schweizer Firma Futura, vermittelte Anlagen von Engler. Vor über fünf Jahren verkaufte er laut der Konsumentenzeitschrift «Ktipp» einer Frau aus dem Kanton St. Gallen beispielsweise eine Investition mit garantiertem Zins von 5 Prozent pro Monat; fix auf sieben Jahre befristet.

Die Frau überwies 70'000 Dollar. Nach Ablauf hätte die Anlegerin laut Unterlagen so die unglaubliche Summe von 4'216'957 Dollar erhalten müssen. 

Nur die Spitze des Eisberges

Die angeklagten Fälle dürften nur einen kleinen Ausschnitt des tatsachlichen Betrugsgeschehens darstellen. Laut «Handelsblatt» verweisen andere Schätzungen auf einen Schaden von 5'000 Anlegern und 500 Millionen Dollar.

Nicht alle Geschadigten erstatteten Anzeige. «Viele haben nicht reagiert», so sein Verteidiger. Möglicherweise haben sie unversteuertes Schwarzgeld bei Engler angelegt, mutmasst er.

Will sich bessern

Seit Dienstag muss sich der 51-jährige selbsternannte Chefhändler nun wegen Betruges und Verstössen gegen das Kreditwesengeschäft vor dem Mannheimer Gericht verantworten.

Die mögliche Höchststrafe beträgt 15 Jahre. Künftig will der gelernte Bürokaufmann offenbar ein bodenständiges Leben führen und im Knast eine dreijährige Lehre zum Schreiner absolvieren, heisst es.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.49%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel