Die UBS schrumpft ihre Investmentbank – hauptsächlich im Bereich Fixed Income. Doch genau dort ist der Boom zurück und die UBS baut wieder Geschäfte auf.

In Windeseile hat die UBS im Fixed-Income-Bereich ein neues Team aufgebaut. Gemäss «Bloomberg» wurden in jüngster Zeit Chris Ellis von Mizuho Securities, James Finneran von Developing World Markets und Tharsh Tavagnanam von der Royal Bank of Scotland angeheuert. Alle sind sie erfahrene Anleihen-Analysten und Händler.

Dabei hatte gerade der Anleihen-Handel im vergangenen Jahr die UBS Investment Bank schlecht aussehen lassen. Ein Bereich hingegen lief sehr gut: Junk-Bonds. Unter der Leitung von Tom Einhorn will sich die UBS mit einem global tätigen Team ein grösseres Stück des Kuchens mit hochzinsigen Junk-Bonds abschneiden.

Die höchsten risikoadjustierten Renditen

Emissionen von Krisenstaaten wie Griechenland, Portugal oder Zypern wie auch von Krisenunternehmen wie Caesars Entertainment oder Eastman Kodak treffen auf hohe Nachfrage von Investoren. Gemäss UBS-Teamleader Einhorn liefern solche Bonds derzeit die höchsten risikoadjustierten Renditen.

Auch das Emissionsgeschäft lohnt sich. Gemäss Bloomberg sind die Kommissionen, welche an die emittierenden Banken bezahlt werden, für Junk-Bonds gewöhnlich dreimal so hoch wie für jene im Investment-Grade-Bereich. Nicht nur die UBS ist auf diesen fahrenden Zug mit aufgesprungen. Auch die Royal Bank of Scotland ist daran, ein Junk-Bond-Team auf die Beine zu stellen.

Den richtigen Geschäftsmix finden

Die «Hire and Fire»-Politik in der Investment Bank ist nur auf den ersten Blick widersprüchlich. Erstens lässt Wall Street keine Oppurtunitäten für Profite ungenutzt. Zweitens zeigt gerade die UBS, dass sie ihre Investment Bank strategisch neu ausrichtet, indem sie nicht nur aus kapitalintensiven und riskanten Geschäften aussteigt, sondern dabei auch ihren Geschäftsmix adjustiert, wie Banken-Analyst Brad Hintz von Sanford C. Bernstein sagt. Dies sei insgesamt eine Folge der neuregulierten Bankenwelt.

Orcel heuert weiterhin erfahrene Berater an

Ein Beispiel: Im November stiess die UBS riskante Schulden in der Höhe von 500 Millionen Dollar an den Distressed-Funds-Spezialisten Sound Point Capital Management ab. Das UBS-Team wechselte gleich mit.

Im klassischen Investmentbanking, dem Beratungsgeschäft für M&A und IPO, baut die UBS hingegen aus. Kürzlich wurde Jean-Philippe Favre von Nomura abgeworben, wie «Bloomberg» berichtet. Andrea Orcel, der seit 2012 die Investment Bank führt, hat schon mehrere Nomura-Banker zur UBS geholt, wie Piero Novelli für das M&A-Geschäft und William Vereker als Leiter Corporate Client Solutions.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel