Durch ihre Aufspaltung konzentriert sich die Zürcher Bank auf die klassische Vermögensverwaltung. Zum Wachsen bieten sich einige Übernahmeobjekte.

Die Stossrichtung ist klar. Künftig wird die Bank Julius Bär ein so genannter «pure player» im Private Banking sein – sich also stärker als bisher auf die Vermögensverwaltung konzentrieren.

Damit dürfte das Institut durchaus gut fahren, zumal es in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen respektablen Zufluss an Neugeldern verzeichnen konnte.

Übernahmeobjekte vorhanden

Die Bankenanalysten von Morgan Stanley gehen in einer neuen Studie davon aus, dass die Bank Julius Bär ihr weiteres Wachstum auch durch eine Akquisition im Schweizer Markt beschleunigen könnte. Tatsächlich gibt es seit geraumer Zeit einige Institute, die als Übernahmeobjekte gelten. Es sind Schweizer Private-Banking-Töchter von grossen europäischen oder amerikanischen Finanzkonzernen.

Verkaufspotenzial haben vor allem jene Institute, deren Muttergesellschaften in den letzten Monaten Staatshilfe in Milliardenhöhe entgegennahmen und diese Mittel über kurz oder lang zurückzahlen müssen. Dafür brauchen sie jedoch Geld, das sie sich wiederum mit dem Verkauf einzelner Geschäftssparten oder Tochtergesellschaften beschaffen können.

Sechs Töchter identifiziert - eine ist bereits weg!

Vor diesem Hintergrund hat Morgan-Stanley-Analyst Huw van Steenis insgesamt sechs potenzielle Schweizer Private-Banking-Töchter identifiziert, die als Übernahmeobjekte durchaus auch für Julius Bär in Frage kämen:

  • RBS Coutts
  • Lloyds TSB
  • ABN Amro
  • Merrill Lynch
  • ING Bank
  • Dresdner Bank

Ein potenzielles Übernahmeobjekt ist indessen seit heute Morgen bereits weg: der Schweizer Ableger der Dresdner Bank. Er wird im Laufe dieses Jahres von der LGT Group aus Vadzu übernommen. finews.ch berichtete darüber.

Bei den übrigen Banken handelt es sich um Institute, die zwischen 15 und gut 50 Milliarden Franken an Kundenvermögen verwalten. Mit einer Übernahme könnte sich Julius Bär definitiv als die Dritte Kraft in der Landschaft der Schweizer Vermögensverwaltung etablieren. Gleichzeitig würde so auch ein drittes Standbein gefestigt, neben dem bereits erfolgreichen Geschäft in Asien und den Onshore-Operationen in Deutschland.

Dass Veränderungen im hiesigen Private-Banking anstehen zeichnet sich immer deutlicher ab. Letzte Woche räumte der niederländische ING-Konzern ein, sich von den Private-Banking-Aktivitäten in Europa und Asien trennen zu wollen. finews.ch berichtete darüber.


 

 

 

 

 

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