Die strategischen Neuausrichtungen der beiden Grossbanken macht sich bemerkbar: Im lukrativen M&A-Geschäft sind die UBS und die Credit Suisse ins Hintertreffen geraten.

Sogar in Europa müssen die UBS und die Credit Suisse das Terrain der Konkurrenz aus den USA überlassen. Wie die erste Quartalsauswertung von Mergermarket in diesem Jahr zeigt, wird das globale M&A-Geschäft mehr denn je von den US-Investmentbanken beherrscht.

Morgan Stanley, Goldman Sachs und J.P. Morgan führen die League Tables, in denen die Volumen und Werte von Firmenfusionen und Übernahmen festgehalten sind, praktisch durchwegs an. Bank of America, Citi und Barclays mischen ebenfalls vorne mit.

Auch regional im Hintertreffen

Die Credit Suisse hingegen ist im globalen Vergleich gegenüber dem ersten Quartal 2013 vom vierten auf den neunten Platz zurückgefallen. Die Investmentbank der UBS findet sich auf Platz 15 nachdem sie im Jahr zuvor noch auf dem elften Rang lag.

Globales M&A-Beratungsgeschäft im ersten Quartal 2014

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Zwar sind diese Quartalsvergleiche nur Momentaufnahmen, doch fällt auf, dass sowohl die UBS als auch die Credit Suisse im Jahresverlauf in praktisch allen Märkten und Segmenten gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten sind. In Europa befinden sie sich nicht mal mehr in den Top Ten.

Dabei war das erste Quartal 2014 der beste Start in ein M&A-Jahr seit 2011. Wertmässig stieg das globale Volumen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel auf 599,1 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum vierten Quartal 2013 ist dies eine Steigerung von 5,7 Prozent.

Lukrative Sparte

Im Investmentbanking gilt das M&A-Geschäft als eines der lukrativsten Segmente. Die beratenden Banken kassieren je nach Grösse eines Deals eine fixe Summe sowie einen Prozentsatz des Dealvolumens. Branchen-Know-how und hervorragende Beziehungen sind allerdings Voraussetzungen für den Erfolg in diesem Business.

Eigentlich reduzieren die beiden Schweizer Grossbanken im Investmentbanking vor allem ihre kapitalintensiven Handelsaktivitäten im festverzinslichen Bereich. Aber offenbar hinterlässt das auch Spuren im Beratungsgeschäft für Fusionen und Übernahmen.

Boutiquen im Vormarsch

Dabei bemüht sich beispielsweise Andrea Orcel, der Chef der UBS Investmentbank, M&A-Spezialisten für teures Geld anzuheuern, um das vergleichsweise risikoarme Beratungsgeschäft wieder aufzubauen.

Doch hat sich das Konkurrenzumfeld weiter verändert. Finanzboutiquen wie Centerview Partners, Allen & Company oder Paul J. Taubman machen inzwischen den alt eingesessenen Wall-Street-Banken Marktanteile streitig.

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