Im Kampf um die feindliche Übernahme des Geschäftsviertels Canary Wharf in London bringt der katarische Staatsfonds einen ehemaligen UBS-Investmentbanker in Stellung.

Er fädelte für den katarischen Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) bereits die Akquisition des bekannten Londoner Warenhaus Harrods ein. Nun soll Ken Costa (Bild) bei der feindlichen Übernahme des aufgewerteten Viertels Canary Wharf in London die Wogen glätten, wie die «New York Times» berichtete.

Das Investmentunternehmen Qatar Holding (QH), eine Tochter der Qatar Investment Authority, kämpft derzeit um die komplette Übernahme der Firma Songbird Estates, die wiederum eine Mehrheitsbeteiligung an der Canary Wharf Group hält. Zusammen mit Brookfield Property Partners bietet QH 4,1 Milliarden Dollar in bar für die Kontrolle des Herzstückes der Londoner Investment-Banking-Community.

Soll Übernahme sicherstellen

Für die Eigentümer von Songbird ist der Preis allerdings unangemessen. Sie lehnen das Angebot ab. Gemäss britischem Übernahmerecht müssen nun die Aktionäre entscheiden, ob sie das feindliche Übernahmeangebot annehmen.

Nun hat die Qatar Holding Ken Costa, Londons bekanntester Rainmaker, als Geschäftsführer und als Vertreter in den Verwaltungsrat von Songbird berufen.Er ersetzt Khalifa Al-Kuwari und soll die Übernahme des Bürogebäudekomplexes Canary Wharf sicherstellen, vermutet die «New York Times».

Der Staatsfonds Qatar Investment Authority besitzt unter anderem auch bereits grössere Anteile an der Credit Suisse und an der Londoner Börse.

Herzstück der Investmentbankszene

Investmentbanker Costa, heute selbständig mit der Firma Ken Costa Strategic, war früher Chairman bei der amerikanischen Investmentbank Lazard. Er war unter anderem auch langjähriger Chairman Europe, Middle East und Africa bei der UBS Investment Bank.

Canary Wharf ist ein ultramodernes Viertel an den Ufern der Themse, wo viele grosse Banken wie Credit Suisse, HSBC, Citigroup, Morgan Stanley, Bank of America und Barclays ihren Sitz haben. Mehr als 100'000 Menschen arbeiten dort täglich. Das Viertel steht in Konkurrenz zum historisch gewachsenen Finanzzentrum in der City of London.

 

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